Bunt ging es am Wochenende auf den Straßen Weidens zu: rund 300 Teilnehmer sind nach Polizeiangaben zum ersten Weidener Christopher Street Day gekommen. Mit vielen Regenbogenflaggen und bunten Schildern sind sie vom JUZ durch die Innenstadt bis zum Max-Reger-Park gezogen. Alles, um für die Rechte von queeren Menschen zu demonstrieren – also zum Beispiel schwule, lesbische, transsexuelle, asexuelle oder nichtbinäre Menschen.
„Auch queere Menschen in der Nordoberpfalz“
Hinter der Demonstration stehen der Verein Kunterbunt Amberg und die Menschen vom Linkswerk in Weiden. Es war der erste offizielle Christopher Street Day in Weiden und der Nordoberpfalz. Kunterbunt Amberg will den CSD nun als jährlichen Termin in der Stadt etablieren. „Unsere Schwerpunktforderung heute ist, dass man auch in der Nordoberpfalz queer sein darf. Und wir wollen zeigen, dass es queere Menschen hier in der Nordoberpfalz gibt“, erklärt Phillip Pietsch von Kunterbunt Amberg. Nur wenn queere Menschen auch in der Gesellschaft sichtbar sind und ihre Anliegen gehört werden, seien sie auch wirklich in der Gesellschaft integriert, erklärt Pietsch.
„Queere Rechte in Europa in Gefahr“
Sichtbarkeit ist der queeren Gemeinschaft wichtig – als Schutz. Sie will sich nicht verstecken oder aus der Öffentlichkeit verdrängen lassen. Denn gewisse politische Entwicklungen machen den Organisatoren und Teilnehmern Sorgen, wie beim CSD deutlich wurde. „Wir sehen überall in Europa Rückschritte, was queere Rechte angeht, zum Beispiel in Ungarn“, kritisiert Robyn Arnold vom Linkswerk Weiden. „In Deutschland haben wir PolitikerInnen, die Trans-Menschen auf Listen setzen wollen. Und es ist uns wichtig, das anzusprechen.“, so Arnold weiter.
Mit der Teilnahme am ersten Weidener CSD ist Phillip Pietsch sehr zufrieden. Im Vorfeld hätten viele Organisationen und Parteien Interesse gezeigt. „Es sind viele Stände hier und es hätten noch mehr sein können, wenn uns nicht der Platz ausgegangen wäre.“, so Pietsch. Gute Voraussetzungen also für die CSDs der kommenden Jahre. Die queeren Menschen wollen weiterhin für Toleranz und für ihre Rechte auf die Straße gehen.
(az)