Mi, 06.01.2021 , 07:00 Uhr

6. Januar: Dreikönigstag

Caspar, Melchior und Balthasar dürfen in keiner Weihnachtskrippe mehr fehlen: Am 6. Januar gedenken wir den Heiligen Drei Könige, die dem neugeborenen Jesus Geschenke brachten. Aber wer waren sie?

Betrachtet man die Geschichte der Heiligen Drei Könige wird schnell klar: Es handelt sich um Deutungen verschiedener Überlieferungen, Sagen und Symbole. Denn ihre tatsächliche Existenz konnte nie nachgewiesen werden.

Wer waren die Heiligen Drei Könige?
Ihren Ursprung hat die Geschichte im Matthäus-Evangelium. Dort ist nachzulesen, dass Weise, Magier und Sterndeuter aus dem Osten kamen, um dem neugeborenen König durch einen Besuch ihre Ehre zu erweisen. Die Heiligen Drei Könige stammten aus dem Morgenland, dem heutigen Nahen Osten. Ihre Kleidung deutet auf eine Herkunft aus Persien hin. Dort waren sie vermutlich als Sterndeuter, also Astrologen tätig. So haben sie zur Weihnachtszeit das Aufgehen eines neuen Himmelssterns beobachtet. Er präsentierte sich am Himmel mit einem hell leuchtenden Schweif. Glaubt man neuzeitlichen wissenschaftlichen Untersuchungen war dies aber wahrscheinlich gar kein Komet, sondern eine enge Begegnung der beiden Planeten Jupiter und Saturn.

Um das weitere Leben der Heiligen Drei Könige ranken sich viele Legenden. Eine davon besagt, dass jeder von ihnen durch Apostel Thomas zum Bischof ernannt worden sei. Außerdem sollen sie als erfolgreiche Missionare gearbeitet haben und kurz nacheinander gestorben sein.

Einer anderen Legende zufolge wurden die Heiligen Drei Könige in einem gemeinsamen Grab beigesetzt, das im Jahr 326 von der Heiligen Helena gefunden wurde. Im Juli 1164 kamen die Gebeine in den Kölner Dom. Dort ruhen sie seitdem und werden als Reliquien im Dreikönigsschrein verehrt.

Was hat es mit den Namen auf sich?
Matthäus nannte nicht die Anzahl der Männer. Die Zahl Drei wurde erst später aus der Anzahl der Geschenke abgeleitet. Er bezeichnete sie auch nicht als Könige und nannte sie nicht beim Namen. Dieser Brauch besteht erst seit dem 8. Jahrhundert. Deshalb wird ihrer symbolischen Aussage viel Wert beigemessen:

Der Name Caspar stammt aus dem Persischen und bedeutet so viel wie "Hüter des Schatzes" oder auch "Schatzmeister". Caspar wird auf Bildern oft als Afrikaner mit dunkler Hautfarbe abgebildet. Er überreicht Myrrhe als Geschenk. Das steht als Symbol für das Menschsein und wird in manchen Deutungen auch mit dem späteren Leidensweg Jesu in Verbindung gebracht.

Melchior dagegen ist ein hebräischer Name und steht für "König des Lichts". Melchior hat europäische Gesichtszüge und überreicht Gold als Geschenk. Es wird als kostbarstes Gut angesehen, das einem König, dem Sohn Gottes, würdig ist.

Der Name Balthasar stammt ebenfalls aus dem Hebräischen. Er bedeutet so viel wie "Gott schütze sein Leben" oder "Gott wird helfen". Übersetzungen des Namens aus dem Altsyrischen lauten auch "Gott schütze den König". Balthasar wird mit einer asiatischen Herkunft in Verbindung gebracht. Er überbringt Weihrauch, der als göttliches Symbol gilt.

Symbolik der Heiligen Drei Könige
Die Zahl Drei gilt in vielen Kulturen als heilig und kennzeichnete göttliche Konstellationen in Religion und Mythos: Die christliche Trinität, die römische Triade Juno, Jupiter und Minerva, die ägyptische Dreiheit von Horus, Isis und Osiris oder die Einteilung der Welt in Himmel, Erde und Unterwelt. Die indische Religionsphilosophie kennt Sein, Denken und Wonne. Auch in Märchen und Redewendungen spielt die Drei eine wichtige Rolle: "drei Wünsche frei haben", "drei Brüder", "in drei Teufels Namen" oder auch "aller guten Dinge sind drei".

Die Heiligen Drei Könige werden sowohl mit den drei Lebensphasen Jugend, Erwachsensein und Alter als auch mit den drei biblischen "Rassen" der Chamiten, Semiten und Japhetiten als Nachfahren von Noahs Söhnen in Verbindung gebracht. Zudem wurden die drei Weisen bereits um das Jahr 700 den Kontinenten Afrika, Asien und Europa zugeordnet, was sich beispielswiese in den bildlichen Darstellungen der Ikonen widerspiegelt.

Friedlichster Moment auf Erden
Das Zusammentreffen von Hirten, Weisen, Ochs und Esel zeigt: die in vielen Jahrhunderten entstandenen Interpretationen ähneln sich in einem Punkt. Sie besagen alle, dass die Hirten und der Ochse für die Juden stehen und die Weisen und der Esel die Heiden symbolisieren. Sie alle stehen jedoch andächtig und von Frieden erfüllt gemeinsam im Stall, um dem menschgewordenen Messias zu huldigen.

In Anbetracht vieler heutiger Glaubenskriege und von Kämpfen erschütterter Krisengebiete erscheint dieser eine Moment im Stall in Bethlehem als wohl der friedlichste Moment auf Erden. Und insofern als ein großes Symbol für die Hoffnung der Menschheit, welchen Glaubens auch immer.

(vl)

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