Das Gelände des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth war beim 60. Jubiläum bestens gefüllt – obwohl es sich um einen internen Tag der offenen Tür für Angehörige und geladene Gäste handelte. Die Dimension der Einrichtung ist beeindruckend: 1.400 Betreuungsplätze, 950 Mitarbeitende, Werkstätten, Förderstätten, Schulen, Pflegeeinrichtungen – ein ganzheitliches Netzwerk für Menschen mit geistiger Behinderung.
Zwischen Menschlichkeit und Herausforderungen
„Alle werden gleich behandelt – egal ob Betreuter oder Betreuer“, sagt Vorstandschef Christian Stadler. Diese Haltung prägt das HPZ seit der Vereinsgründung 1965 durch engagierte Eltern. Damals begann alles mit einer Nachmittagsbetreuung in einer Gaststätte.
Carolina Trautner, Landesvorsitzende der Lebenshilfe Bayern, betont, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten viel verbessert habe. Menschen mit Behinderung hätten heute mehr Sichtbarkeit und Selbstverständlichkeit im Alltag. Dennoch müsse man weiter um politische Aufmerksamkeit werben, vor allem im Landtag.
Der Bezirkstagspräsident der Oberpfalz, Franz Löffler, erinnerte daran, dass der Bezirk als Hauptkostenträger des HPZ unter wirtschaftlichem Druck stehe. Es brauche Lösungen, um die stark personenzentrierte Betreuung effizienter zu finanzieren. Auch der Mangel an geeignetem Personal und bürokratische Hürden blieben große Baustellen.
(pg)