Mo., 16.09.2024 , 15:48 Uhr

Amberg

Ärztestreik betrifft auch Kliniken in der Oberpfalz

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat heute deutschlandweit Ärzte zum Streik aufgerufen. Auch Kliniken in der Oberpfalz sind betroffen. Die Gewerkschaft fordert mehr Geld und bessere Konditionen für den Schichtdienst.

Die Notfallversorgung ist gewährleistet. das ist die gute Nachricht aus dem Amberger Klinikum St. Marien. Trotzdem ist am heutigen Montag nicht alles rosig. Viele Termine und nicht lebensnotwendige Operationen mussten verschoben werden. Für die Patienten stellt das häufig eine große Belastung dar. Für das Klinikum ist es ein herber Profitverlust. Für die Ärzte des Marburger Bundes sei es die einzige Möglichkeit, ihre Forderungen durchzusetzen.

Der Hintergrund: Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat deutschlandweit rund 60.000 Ärzte zum Streik aufgerufen. In der Oberpfalz betrifft dieser Streik die medbo in Amberg und Regensburg sowie die Kliniken in Weiden, Amberg und Neumarkt. In allen Krankenhäusern sei die Versorgung von Notfällen weiterhin sichergestellt. Das Klinikum St. Marien Amberg und die Kliniken Nordoberpfalz AG geben an, dass die Notaufnahme und andere essentielle Dienste mit der regulären Wochenendbesetzung laufen.

8,5% mehr Geld für Ärzte

Der zentrale Schauplatz der Proteste ist Frankfurt am Main, wo sich ein Teil der Gewerkschaftsmitglieder versammelt hat, um ihre Forderungen öffentlich zu machen. Klaus-Martin Bauer, Geschäftsführer der Bayerischen Sparte des Marburger Bundes, erklärte OTV während seiner Zugfahrt nach Frankfurt die Kernforderungen der Gewerkschaft: Vor allem geht es um höhere Gehälter. 8,5 % mehr Lohn fordert die Gewerkschaft, zusammen mit besseren Konditionen für den Schichtdienst. Dieser sei im Verhältnis zum Notdienst unattraktiv geworden.

Verhandlungen mit Hürden

Die bisherigen zwei Verhandlungsrunden blieben ergebnislos, da die Kliniken die Forderungen des Marburger Bundes als nicht umsetzbar betrachten. Der Vorstand des Klinikums St. Marien, Manfred Wendl, erklärt: 70% der Kliniken in Deutschland seien mit einem finanziellen Verlust aus dem vergangenen Jahr gegangen. Die Unsicherheit der aktuellen Krankenhauslandschaft ist nichts Neues. Dies belastet die Kliniken ebenso wie deren Personal.

Schon morgen ist die nächste Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft und Kliniken angesetzt. Der Marburger Bund hofft, durch den heutigen Streiktag den Druck auf die Klinikleitungen zu erhöhen und die Verhandlungen voranzutreiben. Klar ist, dass sich beide Parteien in keiner leichten Situation befinden.

(sb)

Amberg Ärzte Arzthelfer Finanzen Geld Gesundheit Gewerkschaft Klaus-Martin Bauer Klinik Klinikum Klinikum St. Marien Krankenhaus Lohn Lohnerhöhung Manfred Wendl Marburger Bund Medizin MRT Notaufnahme Notfall Notfallversorgung Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Pflege Rettungsdienst Simon Bauer St. Marien Streik Warnstreik

Das könnte Dich auch interessieren

18.03.2025 Operieren, Intubieren, Reanimieren: Aktionstag für Schüler am Klinikum Weiden Discohit trifft Erste Hilfe – ein ungewöhnliches Duo, das beim Aktionstag „Zukunft braucht Pflege“ der Kliniken Nordoberpfalz in Weiden für Aufsehen sorgt. „Staying Alive“ von den Bee Gees schallt aus den Lautsprechern, denn der Rhythmus des Klassikers entspricht genau dem einer korrekten Herzdruckmassage. Anhand eines Reanimationsdummys können Schüler selbst mal Hand anlegen und für den 19.09.2025 Verleihung des Weißen Engels – Auszeichnung für stille Helfer mit großem Herz 10 „Weiße Engel“ geehrt. Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach hat in Regensburg den „Weißen Engel“ an zehn besonders engagierte Bürger aus der Oberpfalz verliehen. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Freistaat Menschen, die sich ehrenamtlich in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Prävention engagieren, beispielsweise in der Demenzbetreuung, der Hospizbegleitung oder bei der Unterstützung von Angehörigen. 30.07.2025 Millionendefizit bei den Kliniken Nordoberpfalz Die Kliniken Nordoberpfalz AG melden für das Jahr 2024 ein Defizit von 11,7 Millionen Euro. Vorstand Michael Hoffmann hat bei der Hauptversammlung das Jahresergebnis 2024 präsentiert. Dieses liegt rund 10 Millionen Euro unter dem Wirtschaftsplan. Laut Hofmann sei es aber gelungen die Beraterkosten zu senken und es gebe Verbesserungen bei der Digitalisierung und der Zentralen 08.07.2025 Bayern kündigt 91,7 Millionen Euro Fördergeld für Klinikum St. Marien an Der Freistaat Bayern hat im Rahmen seines Krankenhausbauprogrammes eine Fördersumme in Höhe von 91,7 Millionen Euro für das Klinikum St. Marien in Amberg angekündigt. Das Fördergeld soll für die Erweiterung und Modernisierung der Kinderklinik, Entbindung, Algemeinpflege, Intensivmedizin und der Isolierstation dienen. Geplant ist die Summe für das Bauprogramm 2030. Oberbürgermeister Michael Cerny begrüßt die Förderung