Drei Jahre sechs Monate und eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt – so lautet das Urteil am Landgericht Amberg im Falle einer 29-jährigen Frau. Diese hatte 2017 in zwei Fällen ihren Freund und jetzigen Verlobten mit einem Messer verletzt und in einem weiteren Fall drei Polizeibeamte getreten und beleidigt.
Mit dem Urteil habe die junge Frau die Möglichkeit, sich dem Alkohol zu entziehen und ihr Leben in den Griff zu bekommen, hieß es bei Gericht. Das habe sie fest vor, sagt die Angeklagte im sogenannten „letzten Wort des Angeklagten“.
Das Gericht ging in ihrem Fall nicht von einem versuchten Totschlag aus, auch wenn die Verletzungen durch das Messer im Brustbereich waren. Laut Gutachter waren es eher Schnitt- und nicht Stichverletzungen. Die Frau habe zudem im Affekt gehandelt, und zwar unter erheblichem Alkoholeinfluss.
Laut Landgerichtssprecher Uli Hübner könnte nach zwei Jahren erfolgreicher Entziehungskur die Reststrafe auf Bewährung ausgesetzt werden, sodass die Frau dann keine Haft antreten müsste.
Von Seiten der Verteidigung zeigte man sich mit dem Urteil zufrieden. Verteidigerin Selina Moser will mit ihrer Mandantin keine Rechtsmittel einlegen, sodass das Urteil bereits heute rechtskräftig wurde. (tb)