Do., 17.12.2020 , 09:38 Uhr

Amberg: Klinikum auf finanzielle Hilfen angewiesen

Auch im Klinikum St. Marien Amberg macht sich die Corona-Pandemie stark bemerkbar. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie 243 Patienten mit Corona behandelt, davon waren es 62 Intensivpatienten, 31 davon mussten beatmet werden. 45 Patienten sind an oder mit Covid-19 gestorben.

Im Moment werden in der Klinik 25 Corona-Patienten betreut, zwei davon sind auf die Intensivstation verlegt worden. Die Situation sei aktuell personell machbar, sagt Klinik-Vorstand Manfred Wendl. Aber finanziell sei Corona trotzdem ein großes Problem.

Denn die Kosten der Behandlung seien sehr hoch und gleichzeitig sei die Zahl der Patienten, die stationär behandelt werden, stark zurückgegangen. Gerade während des ersten Lockdowns sank die Zahl derjenigen stark, die Behandlungen im Klinikum in Anspruch nehmen wollten.

Um die ersten Ausfälle bei den Einnahmen abzufangen, wurde im Frühjahr eine Ausgleichszahlung vereinbart, nach der jede Klinik einen bestimmten Betrag pro Tag pro freiem Bett bekam. Dieser Betrag wurde im Laufe der Corona-Pandemie ausdifferenziert. Ende September wurden die Ausgleichszahlungen aber eingestellt.

Jetzt – im erneuten Lockdown – gibt es erneut weniger Patienten, die stationär behandelt werden. Deshalb wurde im November der sogenannte 2. Krankenhaus-Schutzschirm beschlossen. Klinik-Vorstand Manfred Wendl sagte bei der öffentlichen Verwaltungsratssitzung, dass damit die Versorgung aller Patienten, aber auch der Covid-Patienten sichergestellt werden kann. Nur mit den Hilfen sei es möglich, genügend Kapazitäten vorrätig zu haben.

Allerdings bekommen nicht alle Krankenhäuser die Ausgleichszahlungen. Diese sind gekoppelt an mehrere Voraussetzungen. So muss in dem Ort, in dem das Krankenhaus ansässig ist, die 7-Tage-Inzidenz über 70 liegen. Außerdem muss das Krankenhaus der erweiterten Notfallversorgungsstufe zugeordnet sein. Und auch die Auslastung der Intensivkapazitäten muss in den vergangen sieben Tagen bei über 75 % liegen.

Diese Punkte seien nachvollziehbar und scheinen logisch, sagt Manfred Wendl. Dennoch würden dadurch einige Krankenhäuser ausgeschlossen, die trotzdem unter der Corona-Pandemie und ausbleibenden Einnahmen leiden. Außerdem sei der bürokratische Aufwand sehr hoch und die Berechnung erfolgt teilweise nicht nachvollziehbar. Deshalb befürchtet auch Amberg Oberbürgermeister Michael Cerny, dass es selbst im Nachhinein noch zu Komplikationen kommen kann, wenn ein Antrag falsch gestellt wurde und beispielsweise Nachforderungen auf die Krankenhäuser hinzukommen.

(eg)

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