Mo., 29.03.2021 , 16:00 Uhr

Amberg: Perspektive statt Ungewissheit im Dauerlockdown

Eine Perspektive statt der ständigen Ungewissheit im Dauerlockdown. Das fordert die Initiative „Zukunft Amberg und Amberg-Sulzbach“.

Experten warnen vor einer sehr gefährlichen dritten Infektionswelle, Intensivmediziner schlagen Alarm. Die Infektionszahlen steigen exponentiell an und Experten sehen in einem erneuten harten Lockdown die einzige Möglichkeit, die Welle noch zu brechen. Inmitten dieser Ungewissheit wurde in Amberg eine Initiative gestartet: „Zukunft Amberg und Amberg-Sulzbach“.

Ihre Forderung: Öffnungen! Berechtigterweise stellt sich da die Frage: Ist diese Forderung im aktuellen Infektionsgeschehen nicht fehl am Platz? Wir haben mit dem Initiator der Aktion Michael Lichtenauer vom Clever Fit Amberg-Kümmersbruck gesprochen und ihn genau das gefragt. Dass der Zeitpunkt Öffnungen zu fordern nicht perfekt sei, dass wisse er auch. Es gehe ja auch gar nicht primär darum, dass morgen sofort alle Fitnessstudios wieder öffnen dürfen, erklärt Michael. Vielmehr gehe es bei der Aktion darum, Aufmerksamkeit zu generieren, sich Gehör zu verschaffen.

Nicht nur für die Fitnessstudios, auch für die Gastronomen und alle die sonst derzeit nicht öffnen dürfen, sei die Ungewissheit das Schlimmste, nicht zu wissen, wie es weitergeht. Man wünsche sich Perspektiven, an denen man sich orientieren könne. Würde die Politik einen Weg aufzeigen, wie man in den nächsten Wochen und Monaten eine Öffnungsstrategie konkret umsetzen könne, dann würden er und viele andere auch ohne Murren einen weiteren harten Lockdown in Kauf nehmen. Bei den Menschen stößt die Aktion auf Zustimmung. In fünf Stunden konnten am Sonntag 1.057 Unterschriften gesammelt werden.

Wie groß der Einfluss der Fitnessstudios auf das Infektionsgeschehen ist, darüber gibt eine Studie der TU Berlin, des RKI und der Berliner Charité Aufschluss. Bei 30% (ohne Maske) Auslastung liege der R-Wert demnach bei 1,4. Bei einer Auslastung von 50% (ohne Maske) bei 3,4. Ein zu 50% (ohne Maske) ausgelastetes Büro erreicht zum Vergleich einen R-Wert von 8. Das zeigt: Infektionstreiber Nummer eins sind Fitnessstudios nicht. Das geringste Infektionsrisiko ging in der Studie übrigens von Theatern, Opern und Museen aus. Bei 30% Auslastung (mit Maske) liegt der R-Wert dort bei 0,5.

(ac)

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