Mi, 12.12.2018 , 12:18 Uhr

Amberg: Raubüberfall auf Juweliergeschäft vor Gericht

Seit Mittwoch (12.12.2018) müssen sich die mutmaßlichen Hintermänner des Raubüberfalls auf das Amberger Juweliergeschäft Tsavaris vor dem Landgericht verantworten. Die Anklage lautet auf besonders schweren Raub. Die 3 Männer aus Litauen waren nach dem Überfall namentlich bekannt und wurden per Eurostrafbefehl gesucht. (tb)

Aktuell: Der 2. Verhandlungstag

Der heutige 2. Verhandlungstag im Amberger Raubprozess wurde im Vorfeld mit Spannung erwartet. Es waren nämlich 3 Zeugen geladen, die bereits im Mai dieses Jahres als Täter verurteilt worden sind. Diese sollten heute als Zeugen hinsichtlich der mutmaßlichen Hintermänner aussagen.

Beim 21-jährigen Zeugen T. gab es dabei eine 180-Grad-Wendung. Noch in seiner eigenen Verhandlung im Frühjahr gab er an, die jetzt Angeklagten hätten mit dem Raubüberfall auf das Juweliergeschäft Tsavaris zu tun. Heute nun sagte er aus, dass er damals zu 90 Prozent gelogen habe. Ihm seien die Namen einfach so in den Sinn gekommen. Er wollte damit erreichen, dass ihm die Haft erspart bleibt. Diese säßen unschuldig im Gefängnis.

Die Verteidiger Jendricke und Eswein-Bielauskas zeigten sich nach dessen Aussage zufrieden. Sie hätten schließlich ihre Mandanten entlastet. Es war eine kleine Überraschung am heutigen 2. Prozesstag. Die Verteidigung geht jetzt jedenfalls Richtung Freispruch. Der Prozess wird am morgigen Freitag fortgesetzt. (tb)

2. Verhandlungstag

Der Auftakt der Verhandlung am 12.12.2018

Seit Mittwoch (12.12.2018) müssen sich die mutmaßlichen Hintermänner des Raubüberfalls auf das Amberger Juweliergeschäft Tsavaris vor dem Landgericht verantworten. Die Anklage lautet auf besonders schweren Raub. Die 3 Männer aus Litauen waren nach dem Überfall namentlich bekannt und wurden per Eurostrafbefehl gesucht. Letztendlich wurden sie von Litauen nach Deutschland überstellt. Vor Gericht schwiegen sie heute.

Die Täter waren bereits Anfang Mai dieses Jahres in Amberg verurteilt worden. Und zwar zu 3, 7 und 8 Jahren Haft. Diese sollen morgen vor Gericht gegen die mutmaßlichen Hintermänner aussagen.

Heute mussten der Juwelier Tsavaris und seine Frau noch einmal über den Überfall berichten. Wie nahe ihm das Geschehen nach wie vor geht, merkte man daran, dass er auf Nachfragen der Verteidiger gereizt reagierte. Seine Frau musste den Gerichtssaal nicht mehr betreten. Sie ist psychisch noch so angeschlagen, dass sie per Videoübertragung befragt wurde. Beide hoffen, dass sie jetzt bald mit dem Überfall abschließen können.

Für den Prozess sind noch weitere 5 Verhandlungstage angesetzt. (tb)

Mutmaßliche Hintermänner des Raubüberfalls vor Gericht

Zum Hintergrund

Seit Ende April mussten sich 3 junge Männer aus Litauen vor dem Amberger Landgericht verantworten. Sie waren im vergangenen Jahr nur kurze Zeit nach dem Raubüberfall festgenommen worden. Insgesamt fünf Tage lang hatte die Kammer versucht zu klären, ob die Vorwürfe des besonders schweren Raubs, der gefährlichen Körperverletzung und Freiheitsberaubung zutreffen. Heute Nachmittag es 17. Mai fiel das Urteil: 

Das Landgericht Amberg hält die Männer im Alter zwischen 20 und 36 Jahren für schuldig des besonders schweren Raubes und der gefährlichen Körperverletzung. (gb/nh)

 

Hier das Video vom 17. Mai 2018:

Gefängnis für die Juwelier-Räuber
Vor dem Amberger Landgericht ging heute der Prozess gegen drei Litauer zu Ende, die beschuldigt worden waren, ein Amberger Juweliergeschäft überfallen und das Unternehmerehepaar Tsavaris verletzt zu haben. Insgesamt fünf Tage lang hat die Kammer versucht zu klären, ob die Vorwürfe des besonders schweren Raubs, der gefährlichen Körperverletzung und Freiheitsberaubung zutreffen. Heute Nachmittag fiel das Urteil. (gb)

Weitere Videos zum "Rio"-Prozess

Seit Prozessauftakt gab es mehrere Verhandlungstage. Bei einigen von Ihnen waren wir vor Ort. Hier gibt es dazu die Videos:

30.04.2018
Am heutigen Montagmorgen ist beim Amberger Landgericht der Prozess gegen 3 junge Männer aus Litauen eröffnet worden. Diese sollen am 1. Juli vergangenen Jahres das Amberger Juweliergeschäft Tsavaris überfallen haben. Angeklagt sind sie des besonders schweren Raubs, der gefährlichen Körperverletzung und der Freiheitsberaubung. Valerijus S. und Arnas L. haben die Tat gestanden, Tauras N. wollte sich heute vor Gericht noch nicht dazu äußern, hatte aber bei der polizeilichen Vernehmung entsprechende Angaben gemacht. Während die erst Genannten wegen ihres Drogenkonsums verschuldet waren, gab Tauras N. an, er habe Schulden, weil er seiner kranken Mutter Medikamente besorgen musste. Vor Gericht wurden am Nachmittag die dramatischen Minuten des Überfalls gezeigt, die 3 Überwachungskameras aufgezeichnet hatten. Am Nachmittag wurde dann noch das Ehepaar Tsavaris befragt. Am Landgericht sind noch 4 weitere Verhandlungstage angesetzt. Im Prozess wird sich dann noch herausstellen, ob die beiden drogenabhängigen Angeklagten wegen ihres Drogenkonsums vermindert schuldfähig sind. Am Mittwoch wird der Prozess fortgesetzt. (tb)
2. Mai 2018
Am heutigen Mittwoch war am Amberger Landgericht im Prozess um den Raubüberfall auf den Juwelier Tsavaris der 2. Verhandlungstag. Dabei kamen die Gutachter zu Wort. Es ging dabei hauptsächlich um den Drogenkonsum von 2 der 3 Angeklagten. Beim Angeklagten Valerijus S. wurden bei Haarproben typische Werte nachgewiesen, die es beim Konsum von Heroin gibt. Die Werte ließen auf regelmäßigen oder sogar täglichen Heroinkonsum schließen, so der Gutachter. Auch bei Arnas L. seien die typischen Stoffe nachgewiesen worden. Allerdings liege bei ihm der Konsum deutlich niedriger. Vielleicht 1 Mal in der Woche oder noch seltener, so die Aussage. Welche Konsequenzen dies für den Ausgang des Prozesses haben könnte, darüber wollte Stephan Schultheis, der Verteidiger von Valerijus S. nicht spekulieren. Das müsse ein weiteres Gutachten im Laufe des Prozesses ergeben. Dann stellt sich nämlich die Frage, ob bei den Angeklagten, die Heroin konsumieren, eine verminderte Schuldfähigkeit vorliegt. Der Prozess wird am morgigen Donnerstag fortgesetzt. (tb)
9. Mai 2018
Überfallen, gefesselt, geschlagen, ausgeraubt. Es war ein Martyrium das das Amberger Unternehmer-Ehepaar Tsavaris im Juli 2017 durchlitten hat. Sechs Männer sollen an dem Überfall auf das Juwelier-Geschäft beteiligt gewesen sein. Drei Männer, die im Geschäft zugeschlagen haben sollen, sind kurz nach der Tat festgenommen worden. Zwei weitere wurden kürzlich geschnappt, nach dem sechsten wird noch gesucht. Derzeit läuft vor dem Landgericht Amberg unter Vorsitz von Harald Riedl der Prozess, der die Geschehnisse vom Juli 2017 aufdecken soll. (gb)
2018 Amberg Bayern Beweisaufnahme Ekkehard Zink gbeer Gerhard Beer Gerhard Theo Beer Johannes Tsavaris Justiz Juweliergeschäft Tsavaris Kriminalität Landgericht Amberg Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Plädoyer Rechtsanwalt Stephan Schultheis Rudolf Pleischl Urteil
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

21.03.2024 Reaktionen auf das Urteil im Fall Lena 20.03.2024 Urteil im Prozess um Lenas Tod gefallen 19.03.2024 Morgen fällt das Urteil im Fall Lena Eine der bedeutendsten Gerichtsverhandlungen der Region geht zu Ende. Morgen will die Jugendschutzkammer des Landgerichts Hof unter Vorsitz von Christopher Feulner das Urteil im Prozess um die Vergewaltigung und den Tod der zehn-jährigen Lena aus dem Kinderheim Wunsiedel verkünden. Zwischen sechs und 15 Jahren Gefängnis sind für den 26-jährigen Angeklagten Daniel T. gefordert – wegen 05.01.2024 Geisterfahrer verurteilt Die tödliche Geisterfahrt von Roding ist juristisch aufgearbeitet worden. Das Amtsgericht Regensburg verurteilte gestern Abend den 38-jährigen Fahrer zu zweieinhalb Jahren Gefängnis und die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt. Er war im November 2022 auf der autobahnähnlichen B85 zwischen Roding und Cham betrunken in die falsche Richtung gefahren und in einen entgegenkommenden Toyota gerast. Ein 46-Jähriger