Mi, 14.10.2020 , 09:37 Uhr

Amberg: Strategiegespräch zum US-Truppenabzug - Schwartz lädt zur Diskussion

Als vor einigen Wochen die Entscheidung des US-Präsidenten zum anteiligen Truppenabzug aus Deutschland bekannt wurde, wurde schnell klar, dass auch die Region Amberg-Sulzbach erheblich davon betroffen sein würde. Landtagsabgeordneter Dr. Harald Schwartz hat daher nun die Mandats- und Funktionsträger der Region zu einem Strategiegespräch eingeladen. Dabei wurde die Ausgangslage und der weitere Umgang mit der Situation diskutiert.

An der von Schwartz organisierten Diskussion nahmen neben Bundestagsabgeordneten Alois Karl und Oberbürgermeister Michael Cerny auch zahlreiche Bürgermeister oder deren Stellvertreter für nahezu alle Gemeinden des Landkreises teil. „Die große Resonanz freut mich sehr und zeigt, wie wichtig der Umgang mit diesem Sachverhalt und der parteiübergreifende Zusammenhalt hier ist“, so Schwartz zu Beginn der Veranstaltung. „Das ist eine Herausforderung nicht nur für einzelne Gemeinden, sondern für die gesamte Region.“

600-650 Millionen Wirtschaftskraft
Die US-Truppen in Amberg-Sulzbach sind dabei ein großer wirtschaftlicher Faktor, wie Vilsecks Bürgermeister Hans-Martin Schertl zu berichten wusste. Mit einer geschätzten Wirtschaftskraft von 600 bis 650 Millionen Euro hingen viele Wirtschaftszweige und Arbeitsplätze direkt oder indirekt an den stationierten US-Truppen.

Zeitplan und Umsetzung noch unklar
In den USA findet im November die Präsidentenwahl statt. Daher sind Zeitplan des Abzugs und die tatsächliche Umsetzung noch nicht endgültig geklärt. Unabhängig davon müsse man sich aber mit dem Thema befassen, so die einhellige Meinung der Diskussionsrunde.

Bundeseinrichtungen wohl nur bedingt Ersatzlösung
Bundestagsabgeordneter Alois Karl sicherte seinerseits die Unterstützung bei der möglichen Konversion der Areale zu. „Ziel muss es sein, die Konversion aktiv zu begleiten. Eine Ansiedelung der Bundeswehr oder neuer Bundesämter dürfte sich schwierig gestalten. Wir sollten aber auf jeden Fall die Nutzung der Leopoldkaserne durch den Zoll weiter forcieren“, so Karl.

Koordinierung gemeinsam mit den Kommunen
Mögliche bayerische Ausgleichsmaßnahmen sollten gemeinsam mit den örtlichen Kommunen koordiniert werden. Hier bot Schwartz an, als Anlaufstelle zur Verfügung zu stehen und die Abstimmung auch über ihn durchzuführen. Auerbachs Bürgermeister Joachim Neuß dankte Schwartz für das Treffen und bezeichnete das gemeinsame Vorgehen als sinnvoll und wichtig.

Fördermöglichkeiten und Sonderwirtschaftszone?
Ambergers Oberbürgermeister Michael Cerny warf dabei die Frage nach Kompensationsmöglichkeiten auf. Aus seiner Sicht sollte versucht werden, Fördermittel für die gesamte Region durch Land und Bund zu schaffen. Außerdem brachte er in die Diskussion ein, ob nicht eine Sonderförderzone auf EU-Ebene errichtet werden könne.

(Bildquelle: Patrick Fröhlich)

(vl)

Abzug Amberg Amberg-Sulzbach Bürgermeister Diskussion Folgen Harald Schwartz Landkreis Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Region US-Truppenabzug Wirtschaft Wirtschaftskraft
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

29.09.2023 Vom Hotelier zum Energieversorger: Landhotel Weißes Roß beeindruckt und gewinnt Wirtschaftspreis Seit 1999 lobt die die VR-Bank Amberg-Sulzbach den Wirtschaftspreis der Stadt Amberg und des Landkreises Amberg-Sulzbach aus. Wegen Corona gab es jetzt drei Jahre lang keine neuen Preisträger. Gestern Abend nun wurde wieder ein Unternehmen ausgezeichnet, das sich in besonderem Maße von anderen abhebt. Der Preis geht in diesem Jahr an den Hotelier und Gastronomen 12.07.2023 Wirtschaftspreis wird im September verliehen Nach 3 Jahren Coronapause wird am 28. September dieses Jahres der Wirtschaftspreis der VR-Bank Amberg-Sulzbach verliehen. Die Jury hat sich deshalb getroffen, um Vorschläge von Unternehmen einzubringen, die des Wirtschaftspreises würdig sind. Eine Entscheidung ist zwar in den Räumen der VR-Bank gefallen, doch der Gewinner soll erst am Abend der Verleihung bekannt gegeben werden, so 04.07.2023 Funkanalyse Bayern – Immer mehr Menschen schauen täglich Oberpfalz TV OTV gewinnt an Tagesreichweite Regelmäßig schalten 183.000 Zuschauer das Programm der Amberger Fernsehmacher ein. Täglich sind es 56.000 Zuschauer. Das sind rund 14% mehr als noch vor einem Jahr. OTV gehört somit zu den reichweitenstärksten Lokalsender Bayerns. Auch gemessen an der Größe des Sendegebietes erreicht OTV die meisten Zuseher im weitesten Seherkreis im Bayernvergleich. „Es 30.05.2023 CSU-Kreisverbände bestätigten Kreisvorsitzende In Amberg führt weiterhin Thomas Bärthlein den Kreisverband an. Er wurde im Vereinsheim in Raigering mit 88 Prozent der Stimmen bestätigt. Er freue sich auf die weitere gute Zusammenarbeit mit der Landkreis-CSU. Auch wenn im Oktober Landtagswahl sei, so sei es dabei doch wichtig, ein Zeichen gegen die Ampelregierung in Berlin zu setzen, so Bärthlein.