So., 25.07.2021 , 08:00 Uhr

Andreas Hager bekommt den Pflegepreis von der DMSG

Andreas Hager aus Sulzbach-Rosenberg übernimmt seit Jahren die Pflege seiner an MS-erkrankten Partnerin Barbara Kurz. Dafür wurde ihm jetzt von der DMSG Bayern, der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, der Pflegepreis verliehen. Die Auszeichnung soll darauf aufmerksam machen, was Zuhause alles von den Angehörigen unbemerkt geleistet wird.

Christiane Heigl von der DMSG ist für die Beratungsstelle Oberpfalz zuständig und hat Andreas Hager die Auszeichnung überreicht. Sie lobte ihn besonders, da er die Pflege sehr partnerschaftlich durchführe. Er nehme sich immer die Zeit und lässt seine Partnerin zuerst selbst probieren. Wenn sie dann Hilfe benötigt, bietet er seine Unterstützung an. Immer wieder sucht er nach Lösungen, um seiner Partnerin den Alltag zu erleichtern. Zum Beispiel hat er extra einen PC für Barbara mit großem Bildschirm und spezieller Maus besorgt, damit sie in die virtuelle Welt eintauchen könne.
Die beiden haben sich vor 15 Jahren kennengelernt, es hat direkt gefunkt. Zu diesem Zeitpunkt wusste Barbara bereits von ihrer MS-Erkrankung und hat beim Kennenlernen auch direkt mit offenen Karten gespielt. Er wusste damals nicht viel über die Krankheit, war aber sehr neugierig und Barbara hat ihm geduldig all seine Fragen beantwortet.

Die Diagnose MS bekam Barbara im Frühjahr 1999. Ein Augenarzt bemerkt bei ihr eine Sehnerventzündung. Er schickt sie direkt in ein Krankenhaus. Dort erfährt die damals 17-Jährige, dass sie MS hat. MS, also Multiple Sklerose, ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Erstsymptome sind unter anderem das Fatigue-Syndrom, Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen, Sehstörungen sowie Spastik. In Deutschland sind schätzungsweise 252.000 Menschen an MS erkrankt. Dabei sind Frauen circa dreimal häufiger betroffen als Männer.
Seit der Diagnose hat sich für Barbara Kurz besonders in den vergangenen fünf Jahren vieles verändert. Seit 2016 ist sie auf einen Rollstuhl angewiesen. Immer an ihrer Seite: Ihr Partner Andreas Hager. Er hat auch die Website ihrer MS-Selbsthilfegruppe “MS Chamäleons” erstellt. Die Auszeichnung mit dem Pflegepreis habe er nicht nur deswegen mehr als verdient, findet Barbara Kurz. Es gäbe nur wenige, die sich so engagieren und mithelfen würden, erklärt sie. Sie sei sehr froh, dass er immer zu ihr halten würde.
(lw)

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