Mi, 21.02.2024 , 16:16 Uhr

Schwandorf / Kümmersbruck / Erbendorf

Bauern wollen weiter demonstrieren – sind aber uneins

Die Proteste der Landwirte haben im Ausmaß zwar abgenommen, finden aber weiterhin statt. Und sollen auch weitergehen, da sind sich alle Bauern einig. Und doch kommen auch immer mehr Meinungsverschiedenheiten zum Vorschein.

Eigentlich wollte Helmut Graf aus Lengenfeld im Landkreis Amberg-Sulzbach nie Hühner haben. Doch jetzt betreibt er mehrere mobile Hühnerställe. Sein Geld verdient Helmut Graf nämlich inzwischen vor allem in der Direktvermarktung. Mit einer Milchtankstelle ging es los, dann wollten Kunden immer mehr haben – eben auch Eier aus der Region. Von der Politik fühlt er sich längst alleingelassen, vor allem, was den Milchpreis betrifft.

Das Beispiel zeigt – den Landwirten geht es bei den Protesten längst um mehr als nur die KfZ-Steuer-Befreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie Subventionen für Agrardiesel. Unter anderem fordern sie: Bürokratieabbau, Rücknahme der Pestizidverordnungen oder auch Rücknahme des geplanten Verbots von Anbindehaltungen.

Freie Bauern kritisieren Bauernverband

Viele Auflagen bezüglich Tier-, Klima- und Naturschutz sind europaweit eingeführt worden. In diversen Ländern weiten sich daher gerade Bauernproteste aus. Da geht es zum Beispiel auch um die Flächenstilllegung. Vier Prozent ihrer Flächen sollten Landwirte brachlegen – für mehr Biodiversität.

Die EU lenkt immer mehr ein, rückt von der Flächenstilllegung ab. Ob Deutschland dem aber folgt, ist unklar. Genau das kritisiert auch der Präsident des Bauernverbandes Günther Felßner bei einem Treffen mit rund 250 Landwirten in Erbendorf vergangenes Wochenende.

Kritik an dem Bauernverband kommt seitens der Freien Bauern. Ihnen geht der Verband bei seinen Forderungen nicht weit genug. Auch Helmut Graf aus Lengenfeld hat sich daher längst den Freien Bauern angeschlossen.

Die Landwirte sind derzeit in Aufruhr – auch untereinander.

(mz)

Bauernproteste Erbendorf Georg Straller Helmut Graf Josef Irlbacher Josef Wittmann Kümmersbruck Landwirtschaft Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Schwandorf

Das könnte Dich auch interessieren

08.01.2024 Tausende Landwirte protestieren gegen Maßnahmen der Ampel-Regierung Verkehrschaos in Amberg. Und nicht nur hier. Allein in unserem Sendegebiet sind mehrere Tausend Landwirte mit ihren Traktoren auf den Straßen unterwegs – mit klaren Botschaften an die Regierung. Sie kritisieren die Pläne, Subventionen zu kürzen. Die geplante Streichung der Steuerbefreiung von landwirtschaftlichen Fahrzeugen ist zwar schon wieder vom Tisch. Aber die Subventionen auf Agrardiesel 30.06.2023 Die Arbeitsmarktzahlen für Juni 2023 Im Raum Schwandorf meldet die Bundesagentur für Arbeit für Juni eine Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent. In diesem Monat waren 7.086 Menschen arbeitslos, da sind gerade mal 26 weniger als noch im Mai. Ein paar mehr Arbeitssuchende gibt es diesen Monat im Bezirk der Agentur für Arbeit in Weiden. Die Anzahl der Arbeitslosen steigt um 38 25.03.2024 Agrarminister beschließen Bürokratieabbau für Bauern Der Bayerische Bauernverbandspräsident Günther Felßner war vor Ort und hat jetzt von den Ergebnissen berichtet. Ganz im Vordergrund steht der Bürokratieabbau. Er soll für die Landwirte jetzt endlich voranschreiten. Überflüssige Dokumentationspflichten sollen wegfallen. Bisher war die erdrückende Bürokratie eine der größten Sorgen der Bauern. Günther Felßner sieht die Entwicklungen grundsätzlich positiv, aber es sei noch 22.02.2024 Anstieg der Verkehrsunfälle in der Oberpfalz Die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt gab es 35.888 Unfälle und 57 Verkehrstote. Diese Zahlen unterstreichen nach Ansicht der Polizei die Notwendigkeit einer erhöhten Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Besonders alarmierend sei die Zunahme der Unfälle mit Seniorenbeteiligung und die hohe Zahl der Verkehrstoten, die keinen Sicherheitsgurt angelegt