Do., 13.08.2020 , 15:43 Uhr

Bayern: Panne bei Corona-Teststationen - Opposition spricht von "Versagen der Regierung"

„Es ist ein Desaster und daran gibt es nichts schön zu reden.“ Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml wählte deutliche Worte zu der Panne bei den Corona-Tests in Bayern. Rund 44.000 Reiserückkehrer haben tagelang auf ihre Testergebnisse gewartet. Durch diese Verzögerung konnten 908 Infizierte nicht zeitnah informiert werden.

Heute stellten sich Ministerpräsident Söder und Gesundheitsministerin der Presse. Söder räumte ein, dass Fehler gemacht wurden und Sorgen mehr als berechtigt seien. Er kündigte Nachbesserungen an. Beispielsweise werden die Zuständigkeiten bei den Tests ab sofort in das Bayerische Innenministerium verlegt.

Huml bot Rücktritt an
Melanie Huml habe ihren Rücktritt als Gesundheitsministerin aufgrund der Panne bei den Corona-Tests angeboten. Doch Söder betonte, dass er weiterhin großes Vertrauen in sie und ihre Arbeit habe.
Huml selbst betonte, dass sie schwere Stunden hinter sich habe. Sie habe sich den Prozess im Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bis nach Mitternacht hinein angesehen.

Opposition übt Kritik
Einen Rücktritt Humls forderte beispielsweise der Oberpfälzer SPD-Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch. Weiter heißt es von Seiten der SPD, dass die Regierung versagt habe.

Ludwig Hartmann, der Fraktionschef der Grünen im Bayerischen Landtag, sprach von einem peinlichen Fehler für Bayern.

Bayerns FDP-Chef Daniel Föst äußerte sich zu den Vorfällen besonders deutlich:

Dass nach einem Skandal dieses Ausmaßes niemand persönliche Konsequenzen zieht, ist ein Armutszeugnis und schadet unserer politischen Kultur nachhaltig. Huml ist nach dem Test-Desaster als Gesundheitsministerin nicht mehr tragbar. Aber auch Ministerpräsident Söder kann sich als Vorsitzender der Staatsregierung nicht aus der Verantwortung stehlen. Söder hat sich selbst zum größten aller Krisenmanager gekürt und den Menschen auch mit den kostenlosen Tests das Versprechen gegeben: ‚Wir kümmern uns um Euch.‘ Das Gegenteil ist nun leider der Fall. Dadurch ist jetzt sehr viel Vertrauen verspielt worden.

BRK wehrt sich
Auch das Bayerische Rote Kreuz wollte im Rahmen der Panne für Aufklärung sorgen. Die bayerischen Hilfsorganisationen seien vom Freistaat beauftragt worden, innerhalb eines Tages fünf Teststationen in Betrieb zu nehmen. Und würden sich dabei strikt an den Vorgaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit orientieren.

Das Bayerische Rote Kreuz weist Vorwürfe oder Andeutungen zurück, die darauf schließen lassen, dass die Hilfsorganisationen eine (Teil-) Schuld an dieser Problematik haben. Zudem bedauert das BRK, dass hierdurch der äußerst kurzfristige und schweißtreibende Einsatz der Ehrenamtlichen aller bayerischen Hilfsorganisationen in ein negatives Licht gerückt wird.

Pressemitteilung des Bayerischen Roten Kreuzes

(bg)

Bastian Gottswinter Bayerische Staatsregierung bayerischen Hilfsorganisationen Bayerisches Rotes Kreuz BRK Corona Corona-Pandemie Corona-Tests CSU Dr. Markus Söder Dr. Stephan Oetzinger Ehrenamtliche Freistaat Gesundheitsministerin Bayern Inge Aures Laborergebnisse Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Landtagsabgeordnete Landtagsabgeordneter Melanie Huml Ministerpräsident Bayern Oberpfalz Oberpfalz TV Opposition OTV Reiserückkehrer SPD Testergebnisse Teststationen

Das könnte Dich auch interessieren

21.03.2025 Bundesrat gibt grünes Licht für 500-Milliarden-Sondervermögen Der Bundesrat hat heute Vormittag mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit der Grundgesetzänderung und damit dem geplanten 500-Milliarden-Sondervermögen zugestimmt. Nach intensiven politischen Debatten ist damit der Weg frei für eine Lockerung der Schuldenbremse und umfangreiche Investitionen. Das Paket wurde mit 53 von 69 Stimmen angenommen. Für eine Zweidrittelmehrheit waren 46 Stimmen erforderlich. Die Abstimmung gilt als historischer 07.11.2025 Andreas Meier auf der 1 – CSU Neustadt a. d. Waldnaab stellt Kreistagsliste auf Der CSU Kreisverband Neustadt an der Waldnaab hat seine Kreistagsliste für die bevorstehende Kommunalwahl 2026 aufgestellt. In der Grafenwöhrer Stadthalle wählten die Deligierten wenig überraschend den amtierenden Landrat Andreas Meier auf Platz 1. Auf ihn folgen Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht und Landtagsabgeordneter Dr. Stephan Oetzinger. Rund ein Drittel der insgesamt 60 Listenplätze sind an Frauen gegangen. 04.11.2025 Fünf Jahre nach dem zweiten Corona-Lockdown: Ein Blick zurück Zuhause bleiben und damit Leben retten. Das hieß es vor nun bereits fünf Jahren von der Bundesregierung. Damals mussten die Inzidenzzahlen gesenkt und die Krankenhäuser entlastet werden. Daher hat die Bundesregierung am 2. November 2020 den sogenannten „Lockdown Light“ in Kraft gesetzt. Nach einem relativ freien Sommer im Coronajahr 2020 folgten somit Kontaktbeschränkungen von höchstens 19.09.2025 Finanzielle Unterstützung für Oberpfälzer Projekte Finanzierungslücke von 300.000 Euro. Die Inneneinrichtung der Wallfahrtskirche St. Quirin in Ilsenbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab soll saniert werden. Doch trotz mehrerer finanzieller Zusagen klafft eine Lücke von 300.000 Euro. Der Weidener CSU-Landtagsabgeordnete Dr. Stephan Oetzinger hat deswegen für Fördermittel aus München geworben und sich über die konkreten Maßnahmen vor Ort informiert. Mit