Di., 28.04.2020 , 11:15 Uhr

Bayern: Auch größere Geschäfte dürfen öffnen – Kita-Elternbeiträge werden ersetzt

In Bayern soll weiterhin eine umsichtige und flexible Strategie zur Bekämpfung des Coronavirus verfolgt werden. Das betonte Ministerpräsident Markus Söder heute in einer Pressekonferenz nach einer Sitzung des Ministerrats. Die geltenden Schutzmaßnahmen werden deshalb bis zum 10. Mai verlängert. In den nächsten Wochen solle es weitere Anpassungen geben. Das Ganze sei jedoch immer eine Gratwanderung: So sollen keine Experimente mit der Gesundheit der Bevölkerung gemacht, aber es solle ein Leben mit dem Coronavirus ermöglicht werden.

Neuerungen gibt es in drei Bereichen: Ab dem morgigen Mittwoch dürfen auch größere Geschäfte mit einer Fläche von mehr als 800 Quadratmetern für Kunden öffnen, wenn sie ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter beschränken. Mit dieser Entscheidung reagiert der Ministerrat auf eine Erklärung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes vom gestrigen Montag. Dieser hatte die 800-Quadratmeter-Regelung für verfassungswidrig erklärt.

Ab dem 4. Mai sind außerdem Gottesdienste und Versammlungen oder Demonstrationen wieder unter Auflagen erlaubt. Dazu gehören unter anderem die Einhaltung eines Abstands von eineinhalb bis zwei Metern sowie eine Höchstdauer von 60 Minuten. In Kirchen gilt die Mund-Nase-Bedeckungspflicht. Versammlungen dürfen nur ortsfest und im Freien stattfinden.

Markus Söder sei bewusst, dass momentan die Situation in den Familien eine der größten Herausforderungen darstelle, besonders, da jede Familie unterschiedlich gut mit den Beschränkungen klar komme. Die weitere Öffnung von Schulen und Kitas solle in Schritten erfolgen. Eltern, die ihre Kinder momentan nicht betreuen lassen können, werden für drei Monate von den Elternbeiträgen entlastet. Dazu der wörtliche Beschluss aus der heutigen Pressemitteilung der Bayerischen Staatskanzlei:

Die Staatsregierung wird Eltern, die wegen des Betretungsverbots aufgrund der Coronavirus-Pandemie keine Kindertagesbetreuung oder Mittagsbetreuung in Anspruch nehmen können, für drei Monate von den Kosten entlasten. Dazu sollen den Trägern in der Kindertagesbetreuung und in der Mittagsbetreuung die Elternbeiträge im April, Mai und Juni 2020 pauschal ersetzt werden. Im Gegenzug müssen die Träger für diese Zeit auf die Elternbeiträge verzichten. Der Freistaat Bayern macht den Trägern damit ein sehr attraktives Angebot, um die Eltern von Beiträgen zu entlasten.

Pressemitteilung der Bayerischen Staatskanzlei vom 28.04.20

Kultusminister Michael Piazolo betonte, dass auch jüngere Kinder langfristig wieder in die Schulen gebracht werden sollen. Eine Zielvorstellung dafür sei Pfingsten. Bis zum Sommer werde es aber auch an den Schulen keine Normalität geben, wie man sie kannte, so Piazolo. Im weiteren Vorgehen wolle man sich auf einen Dreiklang stützen, der erstens aus Präsenzunterricht, zweitens aus dem Lernen Zuhause und drittens aus einer Notfallbetreuung bestehen soll. Die Notfallbetreuung solle auch in den Sommerferien ermöglicht werden, so der Wunsch der Minister.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erklärte, die gestrigen Geschäftsöffnungen mit der Maskenpflicht seien gut angelaufen. Die Mehrheit der Kunden habe sich verantwortungsbewusst gezeigt. Die Versorgung mit Masken sei kein so großes Problem mehr, wie noch vor einigen Wochen. Es habe sich gezeigt, dass sich viele sehr gut selbst versorgt haben.

(az)

800-Quadratmeter-Regelung Abschlussklassen Bayerischer Kultusminister Bayerischer Ministerpräsident bayerischer Wirtschaftsminister Bayern Corona Corona-Pandemie Demonstrationen Demonstrationen erlaubt Dr. Markus Söder Eltern entlastet Elternbeiträge Geschäfte Geschäfte öffnen Gottesdienste Gottesdienste erlaubt Hubert Aiwanger Infektionen Infektionsschutzverordnung Kita Kita-Gebühren übernommen Lockerung Maskenpflicht Maßnahmen Maßnamen verlängert Michael Piazolo Ministerpräsident Notfallbetreuung Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Pressekonferenz Schule Schulen Schutzmaßnahmen Versammlungen erlaubt Weiterer Fahrplan Zwischenbilanz

Das könnte Dich auch interessieren

04.11.2025 Fünf Jahre nach dem zweiten Corona-Lockdown: Ein Blick zurück Zuhause bleiben und damit Leben retten. Das hieß es vor nun bereits fünf Jahren von der Bundesregierung. Damals mussten die Inzidenzzahlen gesenkt und die Krankenhäuser entlastet werden. Daher hat die Bundesregierung am 2. November 2020 den sogenannten „Lockdown Light“ in Kraft gesetzt. Nach einem relativ freien Sommer im Coronajahr 2020 folgten somit Kontaktbeschränkungen von höchstens 27.10.2025 Hans Martin Grötsch ist neuer Generalsekretär der Freien Wähler Bayern Auf ihrer Landesversammlung in Straubing haben die Freien Wähler Bayern Hans Martin Grötsch zum neuen Generalsekretär gewählt. Der Oberpfälzer folgt auf Susann Enders und soll die Partei gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger in die Kommunalwahl 2026 führen. Aiwanger lobte Grötsch als „Mann der Basis“, der die kommunalen Wurzeln der Freien Wähler kenne und stärke. 30.07.2025 Bayerische Sommerferien in der Diskussion Die nördlichen Bundesländer wünschen sich mehr Flexibilität bei der Planung und eine Entzerrung der Sommerferien. Dafür müssten sich aber auch Bayern und Baden-Württemberg dem „rollierenden“ System der übrigen 14 Bundesländer anschließen. Die wechseln nämlich jedes Jahr ihre Zeiten durch. Bayern und Baden-Württemberg starten immer als letzte Länder in die Sommerferien. Der Grund: Damals mussten die 20.02.2025 1000 Gäste beim Bezirksempfang der CSU Oberpfalz Drei Tage vor der Bundestagswahl hatte die CSU in der Oberpfalz zu ihrem traditionellen Bezirksempfang nach Schwandorf eingeladen. Vor rund 1000 Gästen in der vollbesetzten Oberpfalzhalle schwor Ministerpräsident Dr. Markus Söder seine Anhänger auf eine entscheidende Wahl ein. Deutschland brauche jetzt Veränderungen und einen Richtungswechsel. Söder sprach sich in seiner gut einstündigen Rede für eine