Mo, 09.05.2022 , 15:19 Uhr

Ödwaldhausen

Bayerns Windkraftpioniere im Landkreis Tirschenreuth

Wilhelm Krisch war vor rund 30 Jahren seiner Zeit voraus, als er in Ödwaldhausen ein Windrad gebaut hat. Jetzt soll die Windenergie in Bayern massiv ausgebaut werden.

Bayerische Politiker diskutieren über die Windenergie. Die einen diskutieren, die anderen machen. Wilhelm Krisch zum Beispiel. Vor fast 30 Jahren hat er in Ödwaldhausen bei Bärnau im Landkreis Tirschenreuth ein Windrad gebaut – es ist das älteste moderne Windrad in Bayern, das noch Energie liefert.

Wilhelm Krisch zeigt dem Landesvorsitzenden der Bayerischen Grünen, Thomas von Sarnowski, das Windrad. Es hat nur zwei Flügel, leistet pro Jahr bis zu 60.000 Kilowattstunden – genug für rund 20 Einfamilienhäuser, aber 100 bis 200 Mal weniger als moderne Windräder. Die Technik mag veraltet sein, aber die Idee dahinter wegweisend.

Windenergie-Ausbau stockt in Bayern
In den vergangenen 30 Jahren ist einiges passiert. Heute stehen rund 1.100 Windräder in Bayern, 15 davon im Landkreis Tirschenreuth. Zu wenig allerdings für die Energiewende. Schlimmer noch: In Bayern ist der Ausbau der Windenergie quasi zum Erliegen gekommen. In den ersten drei Quartalen 2021 wurde kein einziger Genehmigungsantrag gestellt.

Grund: die 10H-Regel. Demnach muss ein Windrad zehn mal so weit weg von Wohngebäuden stehen als es hoch ist. Jetzt sollen Lockerungen her – die den Grünen aber nicht weit genug gehen.

Lockerungen nur für Vorranggebiete
Konkret hat das Bayerische Regierungskabinett beschlossen, die 10H-Regel bei Vorranggebieten zu lockern. Etwa entlang von Autobahnen, Bahnstrecken oder in der Nähe von Gewerbe- und Industriegebieten wird der Mindestabstand auf 1.000 Meter festgesetzt – das ist etwa die Hälfte des 10H-Abstandes. Damit sollen 800 neue Windräder gebaut werden können. Die Grünen wollen mehr.

Insgesamt 25 Menschen waren damals am Bau des Windrades beteiligt. 25 Pioniere, die schon damals ihrer Zeit voraus waren. Und es vielleicht auch noch heute sind.

(mz)

10H-Regel Energiewende Oberpfalz Oberpfalz TV Ödwaldhausen OTV Thomas von Sarnowski Wilhelm Krisch Windkraft Windrad
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

30.01.2024 Klimaschutzmanagement soll in die Verlängerung gehen Seit 1992, also seit 22 Jahren, weht hier in Ödwaldhausen im Landkreis Tirschenreuh ein Windrad. Es ist eines der ältesten modernen Windräder Bayerns, hat nur zwei Flügel und bringt 100 bis 200 Mal weniger Leistung als aktuell gebaute Windräder. Aber es zeigt, wie Einzelinitiativen die Energiewende im Landkreis vorangetrieben haben. Jetzt sollen die Bemühungen in 25.01.2024 Militär statt Windkraft – das könnte jetzt viele Windkraftprojekte treffen Hier im Hessenreuther Wald bei Erbendorf sollten eigentlich acht Windräder gebaut werden. Acht Windräder, die den Energieverbrauch von einem Viertel des Landkreises Tirschenreuth abdecken sollten. Acht Windräder, die aber immer umstritten waren. Der Umweltverband VLAB aus Erbendorf – einer der größten in Bayern – hat schon gegen mehr als 30 Windräder geklagt und hielt sich 09.01.2024 Neujahrsempfang mit positivem Ausblick Kemnath sei bei der Steuer- und Umlagekraft pro Einwohner weiterhin die Nummer 1 im Landkreis und im Bezirk und Nummer 2 in ganz Bayern, so Bürgermeister Roman Schäffler beim Neujahrsempfang. Nach einem kurzen Gewerbesteuer-Abrutscher von 104 auf 67 Millionen Euro im Jahr 2022, seien die Einnahmen wieder auf 85 Millionen Euro gestiegen. Thema Flüchtlinge: Der 13.09.2023 Anton Hofreiter zu Besuch bei Krisch Energietechnik Seit mehr als 40 Jahren werden bei Krisch Energietechnik in Tirschenreuth Photovoltaikanalgen gebaut. Die Nachfrage ist groß, erzählt Geschäftsführer Tobias Leiß, und sie wächst weiter. Volle Auftragsbücher sind zwar gut, doch die Firma kommt nicht hinterher. Bereits auf zwölf Monate sind sie ausgebucht und nehmen auch keine weiteren Aufträge an. Sie könnten viel mehr machen,