Mi, 18.11.2020 , 09:30 Uhr

Buß- und Bettag - Evangelischer Gedenktag

Der Buß- und Bettag ist ein evangelischer Gedenktag und soll ein Tag der Besinnung sein. Aber gerade für Eltern ist er das oft nicht: Denn sie müssen zur Arbeit gehen, während ihre Kinder schulfrei haben. Aber woher kommt diese Regelung eigentlich?

Die Schüler dürfen sich heute freuen: Sie müssen nicht zur Schule gehen. Für ihre Eltern oder Studierende ist der Buß- und Bettag allerdings ein ganz gewöhnlicher Werktag. Der evangelische Gedenktag ist also weder ein Feiertag, noch ein richtiger Werktag – irgendwie eine Zwischenlösung.

Pflegeversicherung bedeutet das Aus für den Feiertag
Das bayerische Gesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage listet den Buß- und Bettag als sogenannten stillen Tag. Damit sind heute Unterhaltungs- und Sportveranstaltungen verboten. Weitere stille Tage sind der Karfreitag und Allerheiligen. An ihnen bekommen die meisten Arbeitnehmer allerdings frei. Bis 1995 war das aber auch am Buß- und Bettag der Fall. Der evangelische Gedenktag war bis ins Jahr 1995 noch ein gesetzlicher Feiertag. Dieser wurde allerdings abgeschafft, als die Pflegeversicherung eingeführt wurde, um die Mehrbelastung der Arbeitgeber auszugleichen.

Sachsen hat ursprüngliche Regelung beibehalten
Die Feiertagsregelung ist allerdings Ländersache. So kommt es, dass in Bayern gearbeitet werden muss, während Sachsen die ursprüngliche Regelung beibehalten hat. Den evangelischen Arbeitnehmern in Bayern spricht das Gesetz prinzipiell zu, am Buß- und Bettag zuhause zu bleiben. Dann muss aber ein Lohnausfall in Kauf genommen werden.

Dilemma um die Lehrer
Da stellt sich nun der ein oder andere sicher die Frage, wie sollen Lehrer arbeiten, wenn Schüler schulfrei haben? Lehrer haben am Buß- und Bettag zwar auch unterrichtsfrei, allerdings nicht dienstfrei. Für gewöhnlich wird an den Schulen ein pädagogischer Tag mit verschiedenen Aktionen für die Lehrer abgehalten.

Tag dient der Besinnung und Reflexion
Der Buß- und Bettag ist jedes Jahr der Mittwoch vor dem Totensonntag. Es ist ein Tag der Besinnung und Reflexion über individuelle und gesellschaftliche Themen wie Ausländerhass, Umweltzerstörung oder Ausgrenzung. In vielen evangelischen Gemeinden werden dazu Gottesdienste abgehalten. In ihrem Mittelpunkt steht die Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung.

(Symbolbild: Pixabay)

(vl)

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