Fr., 12.12.2025 , 15:02 Uhr

Weiden

Champagner-Prozess Tag 2: Die ersten Zeugen sagen aus

Fortsetzung im Weidener Champagnerfall: Im Prozess rund um eine mit tödlichen Drogen gefüllte Champagnerflasche haben heute die ersten Zeugen ausgesagt – unter anderem der Kellner, der den vermeintlichen Champagner ausgeschenkt hat.

Der zweite Prozesstag im Weidener Champagner-Prozess hat am Landgericht tiefe Einblicke in die Nacht geliefert, die für acht Menschen in einer Katastrophe endete. Vier Zeugen – darunter der Kellner, der den Champagner ausschenkte, eine weitere Bedienung und zwei der betroffenen Gäste – schilderten, wie sich der fröhliche Abend in einem Weidener Restaurant am 13. Februar 2022 in ein Horrorszenario verwandelte.

Zeugenaussagen malen ein düsteres Bild

„Andrea, ich habe Gift getrunken. Ich werde jetzt sterben“. Eine der Zeugen erinnert sich noch heute gut an die Worte ihrer Freundin. Schon beim ersten Schluck merkten die Meisten, dass mit ihrem Champagner etwas nicht stimmte. Nach wenigen Minuten zeigten sich die ersten Symptome. Nach spätestens einer viertel Stunde war Chaos im Restaurant ausgebrochen. Lautes Geschrei, Menschen, die plötzlich bewusstlos zusammenbrachen oder reglos und verkrampft am Boden lagen. Andrea hatte Glück. Sie trinkt keinen Alkohol.

Im Mittelpunkt steht eine 3-Liter-Champagnerflasche, die mit einer flüssigen Form von MDMA, dem Grundstoff von Ecstasy gefüllt war. Sie kostete einen Menschen das Leben und vergiftete sieben weitere. Angeklagt ist ein Mann, der in den Niederlanden diese Champagnerflaschen aufbewahrt haben soll. Seine Verteidigung, geführt von TV-Rechtsanwalt Alexander Stevens, hält jedoch am Freispruch fest. Der Mandant habe mit den Vorfällen in Weiden nichts zu tun, betont Stevens – selbst falls er mit den Drogen gehandelt hätte.

Mehr Verhandlungstage, mehr Zeugen

Für die Verteidigung haben die Aussagen des Tages keine großen Auswirkungen. Interessant werden aus Stevens Sicht erst Zeugen aus den Niederlanden sein, die im kommenden Jahr aussagen sollen. Der Prozess ist damit weit von seinem Ende entfernt. Weiter geht es am 22. Dezember mit den Aussagen mehrerer Geschädigter.

(sb)

Anklage Aussagen Champagner Champagner-Prozess Dr. Alexander Stevens Drogen Ecstasy Gericht Kellner MDMA Niederländer Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Prozess Richter Simon Bauer Todesfall Vergiftung Weiden Zeugen

Das könnte Dich auch interessieren

04.07.2025 Anklage im Weidener „Champagner-Fall“ erhoben Neuigkeiten im Weidener „Champagner-Fall“: Die Staatsanwaltschaft Weiden hat nach umfangreichen Ermittlungen Anklage gegen einen Tatverdächtigen erhoben. Der 45-jährige Niederländer soll eine mit MDMA, bekannt als die Partydroge Ecstasy, gefüllte Champagner-Flasche für eine Drogenbande in Umlauf gebracht haben. Sechs weitere Flaschen konnten die Ermittler nachträglich sicherstellen. Dem Tatverdächtigen wird der bandenmäßige Handel mit Betäubungsmitteln in Einheit 17.11.2025 Einbruchsserie im Landkreis Tirschenreuth: 4 Jahre 9 Monate Haft für 42-jährigen „Mit Sicherheit kein Anfänger“ sei der 42-jährige Miroslav H. – so einer der Polizeibeamten, die bei seinem Gerichtsprozess als Zeugen aussagten. Umso bemerkenswerter war es, dass ausgerechnet simple Spuren den Einbrecher überführten: In einem betroffenen Anwesen in Mitterteich fand sich eine liegen gelassene Whisky-Flasche, an anderer Stelle ein Zigarettenstummel – beide mit DNA des Einbrechers. 06.11.2025 Prozess in Weiden: Ex-Arzthelfer vergewaltigt 77-jährigen Patienten Ein 77-jähriger Mann braucht nach einer Krebserkrankung einen Blasenkatheter. Alle sechs Wochen muss dieser beim Urologen gewechselt werden – eine intime Situation, in der sich der 77-jährige voll und ganz auf den behandelnden Arzthelfer verlassen muss. Der Wechsel verläuft problemlos, doch als sich der Mann wieder anziehen will, stoppt ihn der Arzthelfer. Er müsse noch 16.09.2025 Sexueller Missbrauch an der eigenen Tochter: Weidener Vater verurteilt Ein brisanter Fall am Landgericht Weiden: Ein 49-jähriger Weidener, Reinhard S., wurde zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, weil er seine 13-jährige Tochter sexuell missbraucht hatte. Ausschlaggebend für das Urteil war ein WhatsApp-Chat, den die Pflegemutter des Mädchens entdeckt hatte. Die 13-Jährige fragte darin ihren Vater, ob sie bei ihrem nächsten Treffen Sex