Mo, 25.03.2024 , 12:09 Uhr

Bodenwöhr

CSU erntet Kritik bei Bauerndialog in Bodenwöhr

Bauerndialog in Bodenwöhr: CSU-Europaabgeordneter Christian Doleschal hat zu einem landwirtschaftlichen Europaforum eingeladen, und dabei nicht nur Lob eingefangen.

Am 9. Juni ist Europawahl. Langsam fahren unsere Parteien also wieder ihre Wahlkampfmaschinen hoch. Die CSU war jetzt in Bodenwöhr aktiv. Europaabgeordneter Christian Doleschal hat zu einem „Europaforum“ in Bodenwöhr eingeladen, um mit Landwirten über die Politik aus Brüssel zu diskutieren. Mit eingeladen in den Brauereigasthof Jacob hat er den Bayerischen Finanz- und Heimatminister Albert Füracker und den Präsidenten des Bauernverbandes Günther Felßner.

Beide halten einen langen Impulsvortrag. Bei Füracker geht es vor allem um seine eigenen Erfahrungen als Landwirt, und die immer wachsenden Aufgaben der Bauern. Felßner spricht viel über die Umweltverträglichkeit der Landwirtschaft und den sogenannten „Green Deal“. Schnell wird aber klar – den Bauern brennt eigentlich ein ganz anderes Thema unter den Nägeln.

Sorge bei Getreide

Getreide aus der Ukraine kann aktuell zollfrei in die EU importiert werden. Das sorgt vielerorts für große Verärgerung bei Bauern – nicht nur in Deutschland. Das Ukrainische Getreide kann zu Tiefstpreisen verkauft werden, und verdrängt damit die Ware der heimischen Bauern. Viele bleiben auf ihren Ernten sitzen, da sie sie sonst unter den Herstellungskosten verkaufen müssten. Außerdem öffne die zollfreie Grenze laut den Landwirten viele Schlupflöcher für andere Getreidehändler.

Bei diesen Problemen fordern die Bauern mehr Aktion von der Politik und damit auch von der CSU. Die Diskussion heizt sich teilweise stark auf. Einige der Landwirte werfen der Partei vor, bei diesem wichtigen Thema untätig zu sein, und nur viel zu reden. Christian Doleschal steht dem Augenschein nach schlecht da.

Trotzdem erfreut sich die CSU nach wie vor großer Beliebtheit bei den Bauern. Rund 90% der Stimmen der Landwirte gingen in der vergangenen Landtagswahl an die Regierungsparteien CSU und Freie Wähler. Füracker und Doleschal sind zuversichtlich, dass ihre Partei jetzt auch bei der Europawahl die Stimme der Bauern behalten kann. Und auch auf Nachfrage scheint es so, als hätten viele der Landwirte – trotz aller Kritik – Christian Doleschal schon als ihren Repräsentanten auserkoren.

(sb)

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