Mo, 16.10.2023 , 16:17 Uhr

Amberg

Das neue Gebäudeenergiegesetz an einem konkreten Beispiel

Ab 1. Januar tritt das neue Gebäudeenergiegesetz in Kraft. Was das konkret in Einzelfällen bedeutet, haben wir uns an einem Beispiel angeschaut.

Ein solches Gerät ist vielen Menschen bestens vertraut – etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung heizt mit Gas. In Bayern sind es knapp 40 Prozent. Die aktuelle Ampel-Bundesregierung will aus Klimaschutz-Gründen an diesen Zahlen etwas ändern und den Umstieg auf erneuerbare Energien im Eigenheim fördern. Doch wie sieht das konkret aus? In dieser Amberger Doppelhaushälfte Baujahr 1981 ist die Gasheizung defekt.

Das neue Gebäudeenergie- beziehungsweise Heizungsgesetz, schreibt für einen solchen Fall erstmal nichts vor. Am 1. Januar tritt das Gesetz in Kraft. Es sieht vor, dass dann in Neubaugebieten und ab 2026 auch generell in Neubauten Heizungen eingebaut werden müssen, die mindestens zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Ab 2028 gilt das auch für Bestandsgebäude. Funktionierende Öl- und Gasheizungen dürfen aber auch dann noch bis 2045 laufen.

Der Klimaschutzkoordinator des Landkreises Amberg-Sulzbach hält dieses Gesetz für notwendig – für ihn sei es bezüglich des Klimawandels schon fünf nach zwölf.

80.000 bis 90.000 Euro Kosten

Doch in der Realität bleiben viele Fragen offen. Das Zentrum für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit hilft in Form von Energieberatern. 600 Euro kostet ein solcher Termin, 560 werden aber vom Bund übernommen. Die Nachfrage ist riesig, die Verunsicherung groß.

Heute schaut sich Ludwig Kinzler das Haus in Amberg an. Er prüft zum Beispiel die Fenster. Dass hier im Fenster nur zwei Flammen zu sehen sind, zeigt ihm: Die Dämmung ist schlecht. Die Heizungsanlage wird natürlich auch genau inspiziert, ebenso der Verbrauch.

In diesem Gebäude empfiehlt Kinzler eine Hybridlösung aus Wärmepumpe und Gasheizung. Oder eben Wärmepumpe plus Sanierung – aber das ist teuer.

Heißt: 80.000 bis 90.000 Euro Kosten für eine Sanierung und Umstellung auf Wärmepumpe für diese Doppelhaushälfte. Immerhin: Ein Teil der Kosten übernimmt der Bund durch massive Förderungen, der Wert der Immobilie steigert sich und auch der Gaspreis steigt in den kommenden Jahren wegen der CO2-Bepreisung an. Trotzdem wird sich das Gebäudeenergiegesetz auch auf den privaten Geldbeutel auswirken.

(mz)

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