Mi., 06.03.2024 , 15:53 Uhr

Amberg

Demokratiekonferenz über den Nahost-Konflikt

Worum geht es im Nahostkonflikt? Woher kommen dieser Hass und diese Gewalt? Diesen Fragen hat sich die Amberger Demokratiekonferenz angenommen.

Seit dem 7. Oktober 2023 herrscht im nahen Osten wieder Krieg. Unter den Kämpfen leidet vor allem die Zivilbevölkerung – auf beiden Seiten des Konfliktes. Aber auch an uns geht der Krieg nicht spurlos vorbei. Antisemitische und antiislamische Gewalt ist in der Oberpfalz seit dem 7. Oktober stark gestiegen. Die Partnerschaft für Demokratie Amberg möchte dem entgegenwirken – mit einer Demokratiekonferenz, die aufklären soll.

Tim Kurockin und Seda Colak haben sich dieser Aufgabe angenommen. Tim ist Jude, Seda ist Muslima – beide spüren hier in Deutschland die Auswirkungen des Krieges im nahen Osten. Aber wie kann ein so weit entfernter Konflikt hier bei uns solche Auswirkungen haben? Es geht vor allem um Emotion, verraten uns Tim und Seda. Der Konflikt zwischen Israel und den umliegenden muslimischen Nationen brodelt schon lange. Viele in Deutschland lebende Juden und Muslime haben dort Familie und Freunde. Der Krieg, und die Spannungen zwischen den Nationen sind für viele also trotzdem sehr nah.

Viele Meinungen, wenig Wissen

Auch Menschen, die keine direkte Verbindung in den nahen Osten haben, zeigen ein starkes Bedürfnis dafür, sich eine Meinung über den Konflikt zu bilden. Das fällt Tim Kurockin auf. Das Problem: Viele sind nicht ganz aufgeklärt – über die Geschichte, die Kriegsparteien, und die Emotionen, die damit verbunden sind. Es ist das altbekannte gefährliche Halbwissen, dass für viele der Spannungen sorge.

Diese Unwissenheit wollen Tim, Seda und die Partnerschaft für Demokratie Amberg nehmen. Eine kleine Führung durch die Amberger Synagoge dient als Ausgangspunkt für die Demokratiekonferenz. Tim Kurockin erzählt viel über die Geschichte des Judentums in Amberg, und darüber, was in der Synagoge alles zu sehen ist. Ein wichtiger Teil des Judentums, sagt er, ist die Diskussion. Nach dem Gebet in der Synagoge wird oft über dessen Inhalt diskutiert – manchmal sogar gestritten. Nach der Führung geht es für genau diesen Zweck also in die Räume der Kultusgemeinde.

Bei einer traditionellen Mahlzeit geht die rege Diskussion schnell los. Seda Colak erklärt einige historische Hintergründe, und schon hier gibt es viele Zwischenfragen. Mit dabei bei der Diskussion sind auch der Amberger Oberbürgermeister, Michael Cerny, und einige Mitglieder aus dem Stadtrat. Für die Medien, und auch für unser Kamerateam, ist aber bald Schluss – den Teilnehmern ist wichtig, sich frei und ungezwungen über den Konflikt und ihre Unklarheiten austauschen zu können.

(sb)

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