Eine neue, freiwillige Wehrpflicht ab kommendem Jahr. Das hat die Bundesregierung geplant. Aber reicht das aus, um die Bundeswehr aufzustocken und mögliche Feinde abzuschrecken? Falls nicht ist aktuell ein Lossystem und sogar die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht im Gespräch. Diese Ideen stoßen nicht überall auf Zustimmung. So hat beispielsweise die Linksjugend solid in Amberg eine Demonstration auf dem Marktplatz organisiert.
Diese Demonstration war nur ein Teil eines dezentralen Aktionstags in mehreren deutschen Städten. Unterstützt wurde die Linksjugend in Amberg vom Oberbürgermeisterkandidaten der Linken, Tobias Winter. Er sehe eine allgemeine Wehrpflicht skeptisch. Die Gefahr durch Russland sei real, aber er glaube nicht, dass Russland es sich leisten könne, sich mit der kompletten westlichen Welt anzulegen. Kriegstüchtig zu sein sei für ihn der falsche Weg, verteidigungsbereit zu sein hingegen, befürworte Winter, wie er sagt.
Eine Meinung, die nicht alle Passanten und Zuhörer auf dem Marktplatz teilen. So kommt es während den Reden der Demonstranten öfter zu Zwischenrufen und heftigen Diskussionen. Das Thema ist umstritten. Auch weil junge Menschen durch eine mögliche Wehrpflicht einen starken Eingriff in ihr Leben befürchten. So würden sich die Pläne der jungen Menschen in ihrem Leben weiter nach hinten verschieben und auch mit dem aktuellen Rentensystem würden sie wertvolle Zeit verlieren, so Winter.
Eine Alternative zur Wehrpflicht sehe die Linke laut Tobias Winter in mehr Diplomatie. Denn das geschehe aktuell nicht mehr, wie der Oberbürgermeisterkandidat meint. Doch solange der Krieg in der Ukraine tobt, wird die Diskussion zur Wehrpflicht, in welcher Form auch immer, nicht enden.
(km)