Di., 06.08.2024 , 14:21 Uhr

Amberg

Deutliche Kritik an Bayerns Bildungspolitik

Nicole Bäumler aus Schirmitz ist die bildungspolitische Sprecherin der SPD im Bayerischen Landtag. Im Gespräch mit OTV kritisiert sie die Bildungspolitik im Freistaat.

Eine aktuelle Studie des ifo-Instituts sorgt für Aufsehen: Bayern schneidet bei der Bildungsgerechtigkeit von allen Bundesländern am schlechtesten ab. Untersucht wurde, ob Schüler unabhängig vom Bildungsstand oder Einkommen der Eltern die gleichen Chancen haben, ihr Potenzial zu entfalten.

Das Ergebnis ist alarmierend. In Bayern haben Schüler aus so genannten bildungsfernen Schichten nur eine Chance von 20,1 Prozent, im Bundesdurchschnitt sind es 26,7 Prozent.

Nicole Bäumler, die bildungspolitische Sprecherin der SPD im Bayerischen Landtag, zeigt sich besorgt über die Zahlen. Sie betont, dass Kinder aus „niedrigem Hintergrund“ in Deutschland nicht einmal halb so große Chancen haben, ein Gymnasium zu besuchen wie Kinder aus „höherem Hintergrund“.

Bayerns Kultusministerin Anna Stolz von den Freien Wählern kritisierte die Studie scharf. Sie bemängelte, dass Chancengerechtigkeit hier einseitig mit dem Besuch eines Gymnasiums gleichgesetzt werde und damit andere Schularten und Bildungswege abgewertet würden. Für Stolz bedeutet Chancengerechtigkeit vor allem, dass alle Kinder individuell nach ihren Begabungen und Fähigkeiten gefördert werden. Zudem brauche das Land nicht nur Akademiker, sondern auch Handwerker, Erzieher und Pflegekräfte.

Die mangelnde Bildungsgerechtigkeit sei aber nur eines von vielen Problemen der bayerischen Bildungspolitik, so Bäumler. Weitere Baustellen seien der Lehrermangel, fehlende Ganztagsplätze und eine zu langsame Digitalisierung. Sie fordert den Einsatz multiprofessioneller Teams an den Schulen und die kostenlose Bereitstellung von Tablets an allen weiterführenden Schulen.

(bg)

 

Amberg Anna Stolz Bastian Gottswinter Bayerischer Landtag Bildung Bildungspolitik BLLV Chancengleichheit Demokratie digitales Endgerät Digitalisierung Förderung ifo ifo-Institut Kultusministerium Lehrer multiprofessionelle Teams Nicole Bäumler Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Politik Schlusslicht Schule Schüler SPD Studie Studio Tablet Zukunftssicherung

Das könnte Dich auch interessieren

30.07.2025 Bayerische Sommerferien in der Diskussion Die nördlichen Bundesländer wünschen sich mehr Flexibilität bei der Planung und eine Entzerrung der Sommerferien. Dafür müssten sich aber auch Bayern und Baden-Württemberg dem „rollierenden“ System der übrigen 14 Bundesländer anschließen. Die wechseln nämlich jedes Jahr ihre Zeiten durch. Bayern und Baden-Württemberg starten immer als letzte Länder in die Sommerferien. Der Grund: Damals mussten die 25.11.2025 Erste Frau führt das Erasmus Gymnasium: Daniela von der Weien ist neue Direktorin Daniela von der Weien ist die neue Direktorin des Erasmus Gymnasiums in Amberg. Die Oberstudiendirektorin hat ihre Stelle bereits vor rund 100 tagen angetreten, und wurde jetzt offiziell ins Amt eingeführt. Sie ist in fast 400 Jahren Schulgeschichte die erste Frau in diesem Amt. In ihrer Festrede hob sie hervor, welche Kernerfahrungen sie auf ihrem 24.09.2025 Unterwegs auf dem Bodenerlebnispfad Mittlerweile ist es schon 11 Jahre her, dass der Bodenerlebnispfad auf dem Amberger Mariahilfberg eröffnet worden ist. Seitdem dient er unter anderem als grünes Klassenzimmer für die Schüler in Amberg. Am heutigen Mittwochvormittag war beispielsweise die Klasse 4c der Albert-Schweitzer-Grundschule auf dem Lehrpfad unterwegs. Die Erklärungen kamen bei den einzelnen von Manuela Hornung vom Wasserwirtschaftsamt 21.03.2025 Bundesrat gibt grünes Licht für 500-Milliarden-Sondervermögen Der Bundesrat hat heute Vormittag mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit der Grundgesetzänderung und damit dem geplanten 500-Milliarden-Sondervermögen zugestimmt. Nach intensiven politischen Debatten ist damit der Weg frei für eine Lockerung der Schuldenbremse und umfangreiche Investitionen. Das Paket wurde mit 53 von 69 Stimmen angenommen. Für eine Zweidrittelmehrheit waren 46 Stimmen erforderlich. Die Abstimmung gilt als historischer