Am Amberger Busbahnhof ist richtig viel los: Busse fahren in alle Richtungen, und die Sitze sind gut besetzt. Ganz anders sieht es in vielen ländlichen Gemeinden aus – dort fahren oft fast leere Busse. Über diese Diskrepanz tauschten sich Bürgermeister aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach mit Ulrich Lange, Parlamentarischer Staatssekretär für Verkehr, aus. Eingeladen hatte die Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl. Gemeinsam suchten sie nach Lösungen für den Nahverkehr in der Region. Laut Susanne Hierl soll in Zukunft mehr auf on-Demand umgestellt werden – also Busse auf Bestellung.
Fokus auf die Schiene
Beim Treffen im Landratsamt stand der Busverkehr eher im Hintergrund – die Schiene war Hauptthema. Der Bund hat erst vergangene Woche beschlossen, das Deutschlandticket auch 2026 weiter anzubieten. Doch Ulrich Lange warnt: Es klafft eine Finanzierungslücke von etwa 200 Millionen Euro, was die Ticketpreise in Zukunft beeinflussen könnte. Zudem sind einige Bahnhöfe, wie der in Thansüß (Gemeinde Freihung), so veraltet, dass sie kaum noch bedient werden können. Laut dem parlamentarischen Staatssekretär müsse der Bund deshalb die Bahnhöfe auf einen gewissen Standard ertüchtigen.
Ausbau der Metropolenbahn
Ein weiteres Problem betrifft die Metropolenbahn, die von Nürnberg, über Amberg und Schwandorf nach Furth im Wald führt. In dem ehemaligen „Zonenrandgebiet“ gab es lange keine Notwendigkeit für einen Ausbau – deshalb gilt Ostbayern als „Dieselhotspot“. Landrat Richard Reisinger fordert deshalb eine Elektrifizierung.
Versprechen aus Berlin
Ulrich Lange versicherte, die Anliegen aus der Region nach Berlin mitzunehmen. Gleichzeitig machte er aber klar, dass große Teile des öffentlichen Nahverkehrs Sache der Bundesländer sind.
(kw)