Wenn sich die Bürgermeister des Landkreises Tirschenreuth zur Bürgermeisterdienstversammlung treffen, geht es längst nicht nur um klassische Verwaltungsarbeit. Im Rathaus in Tirschenreuth standen diesmal besonders digitale Themen im Mittelpunkt – und sie sorgten für ebenso viel Interesse wie Diskussionen.
Zu Beginn der Versammlung beschäftigten sich die Bürgermeister mit dem digitalen Ausweis. Rudolf Philipeit vom Verein bürgerservice.org erklärte, dass der deutsche E-Ausweis zu den sichersten weltweit zähle – doch wisse die breite Bevölkerung davon kaum etwas. Vor allem die Werbearbeit sei da gescheitert. Seit kurzem können Autofahrer mithilfe ihres E-Ausweises ihren Fahrzeugschein auf dem Handy speichern. Bald soll das auch mit dem Führerschein gehen. eID-Terminals in Rathäusern und Ämtern erlauben außerdem schnellere Gänge zum Amt. Landrat Roland Grillmeier wünscht sich in jeder größeren Kommune solch ein Terminal.
KI im Rathaus
Große Diskussion gab es nach der Vorstellung von Bärni: Dominik Schweiker von der Firma Cosmema erklärte ihn als Künstliche Intelligenz, die Bürgern wichtige Fragen beantworten könne. Jede Kommune könne ihren eigenen KI-Mitarbeiter erstellen – Bärni ist nur das Beispiel für die Stadt Bärnau. Die Reaktionen der Bürgermeister fielen gemischt aus. Manche sehen das KI-Tool als unumgängliches Werkzeug, das Bürgern den Kontakt mit ihrer Kommune erleichtert. Franz Stahl etwa bevorzugt aber den Kontakt mit dem echten Mitarbeiter.
Wie umgehen mit dem Bau-Turbo?
Ein letztes Thema: der sogenannte Bau-Turbo, ein frisch verabschiedetes Gesetz, das Planungsverfahren im Wohnungsbau beschleunigen soll. Mehr Spielraum, weniger Hürden – für die Rathauschefs ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings kommt der Turbo auch mit Herausforderungen: die Kommunen sind unter Zeitdruck, Bauanträge zu bearbeiten. Kommen sie nicht rechtzeitig hinterher, müssen die Anträge automatisch angenommen werden.
(sb)