Do., 02.11.2023 , 16:16 Uhr

Amberg

Dritter Verhandlungstag im Vergewaltigungsprozess am Landgericht

Dritter Verhandlungstag am Landgericht Amberg im Vergewaltigungsprozess gegen einen 32-Jährigen. Heute wurden verschiedenen Zeugen vernommen.

Dritter Verhandlungstag in einem Prozess am Amberger Landgericht. Die Vorwürfe: Gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Vergewaltigung. Ein 32-jähriger Mann soll seine Ex-Frau in Schwandorf über mehrere Stunden in ihrer Wohnung eingesperrt, brutal misshandelt und schließlich vergewaltigt haben – während die siebenjährigen Kinder mit im Raum waren. Der heutige Prozesstag stand ganz im Zeichen mehrerer Zeugenaussagen.
Ermittlungsrichterin berichtet von Aussagen der Kinder
Heute hat unter anderem eine Ermittlungsrichterin ausgesagt. Sie hatte im Januar die Geschädigte und ihre drei Kinder vernommen – wenige Tage, nachdem der Ex-Mann und Vater der Kinder die Frau über mehrere Stunden übelst misshandelt und schließlich vergewaltigt haben soll. Die Frau kam mit einem gebrochenen Bein, Schürfwunden und Hämatomen ins Krankenhaus. Der Angeklagte weist alle Vorwürfe von sich und beharrt auf seiner Unschuld – doch die Aussagen der Kinder widersprechen dem. Die zwei siebenjährigen Töchter waren während der Gewalttaten mit im Raum.
Laut der Ermittlungsrichterin decken sich die Aussagen der Kinder mit der Darstellung der Geschädigten. Die Kinder hätten unter anderem davon berichtet, dass der Vater erst die Tür und dann das Handy der Mutter kaputtgemacht hätte. Außerdem sagten die Kinder, dass der Mann die Mutter „runtergeschmissen“ hätte und dann ihr Bein „kaputt“ gewesen sei. Der Vater sei verärgert gewesen, weil die Mutter so spät heimgekommen sei. Eine der kleinen Töchter soll auch einen Zettel geschrieben haben mit dem Aufruf „Bitte helft meiner Mama“, erzählte die Ermittlungsrichterin. Die Kinder selbst werden vor Gericht nicht aussagen, wie die Vorsitzende Richterin Elke Escher heute bekannt gab – im Sinne des Kindeswohls.

Mann wollte Trennung nicht akzeptieren

Die Ermittlungsrichterin hat auch die Aussagen der Geschädigten selbst wiedergegeben. Demnach habe sich die Frau schon länger von dem Mann bedroht gefühlt. Die Eheleute seien seit Herbst 2021 getrennt gewesen. Der Mann wollte die Trennung aber nicht akzeptieren, kam immer wieder zurück und habe auf Sex gedrängt.

Aussagen einer Freundin und einer Bekannten der Geschädigten

Auch zwei Zeuginnen haben heute ausgesagt. Sie sind wenige Stunden vor der Tat mit der 38-Jährigen in einem Schwandorfer Lokal essen gegangen. Währenddessen habe der Mann immer wieder angerufen und gefragt, wann die Frau endlich nach Hause komme. Das berichteten beide Frauen übereinstimmend. Gegen Mitternacht hat der Angeklagte die zwei Frauen mit dem Auto nach Hause nach Bodenwöhr gefahren.
Während dieses Abends hätten die Zeuginnen kein aggressives oder bedrohliches Verhalten des Angeklagten bemerkt. Den Kindern soll der Vater außerdem auch nie etwas getan haben, so die Aussagen der Ermittlungsrichterin heute. Der Prozess soll morgen – unter anderem mit Aussagen von Polizeibeamten – fortgesetzt werden.

(az)

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