Mo., 14.03.2022 , 11:10 Uhr

Amberg

Drohungen gegen osteuropäischen Supermarkt

In einem osteuropäischen Lebensmittelmarkt in Amberg kam es in der vergangenen Woche zu einer Drohung. Wir gehen der Frage nach: Nehmen Anfeindungen gegenüber russischen Mitbürgern im Zuge des Ukraine-Kriegs zu?

Pralinen, Zeitschriften, diverse Lebensmittel und natürlich auch Wodka – hier im Alma-Markt in Amberg werden osteuropäische Spezialitäten verkauft. Darunter sind auch Nahrungsmittel aus Russland. Und genau das ist manchen ein Dorn im Auge.

So kam es in der vergangenen Woche zu einer Drohung gegen den Supermarkt. Laut Ladeninhaber Alexander Iolowitsch habe eine Frau angerufen und gefragt, ob auch russische Produkte im Sortiment seien – und den Ladenbetreiber daraufhin beschimpft und bedroht.

Die Drohung sei nicht der erste Zwischenfall seit Kriegsbeginn gewesen. Ist die Drohung gegen den Alma-Markt nur eine Ausnahme? Die Polizeiinspektionen in unserem Sendegebiet von Tirschenreuth bis Schwandorf äußerten sich auf OTV-Anfrage gelassen: Derzeit seien keine zunehmenden Anfeindungen gegen russische Mitbürger festzustellen.

Lebensmittelriesen nehmen russische Produkte aus Sortiment
Andernorts sieht es anders aus – in Nürnberg und Neumarkt wurden beispielsweise Läden beschädigt.

Die Spezialitäten im Alma-Markt Amberg sind zwar osteuropäischer Rezeptur, werden aber bis auf wenige Ausnahmen in Deutschland gefertigt. Daher gäbe es auch noch kaum Lieferengpässe bei Nahrungsmitteln. 80 Prozent der Kunden kämen aus Osteuropa, auch aus Russland und der Ukraine. Die Hoffnung auf Frieden und auf ein Ende des Kriegstreibens sei auch im Alma-Markt zu spüren.

Diverse deutsche Lebensmittelmärkte wie Kaufland, Rewe, Aldi, Edeka und Netto haben angekündigt, alle russischen Produkte aus dem Sortiment zu nehmen.

(mz)

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