Do., 09.02.2023 , 10:48 Uhr

Waldsassen

Ein Hund erschnüffelt Baumschäden

Der Kleine Münsterländer-Hund Mäx aus Konnersreuth erschnüffelt, ob Bäume unter bestimmten Pilzen leiden. Weltweit gibt es nur 20 solcher Gehölz-Pathogen-Spürhunde.

Der Kleine Münsterländer-Hund Mäx bekommt sein Geschirr angelegt – seine Arbeitskleidung sozusagen. Was das bedeutet, weiß er genau: Seine Nase ist gefragt. Mäx ist einer von weltweit nur etwa 20 ausgebildeten Gehölz-Pathogen-Spürhunden. Er erschnüffelt, ob Bäume mit bestimmten Pilzen befallen sind.

Edgar Wenisch ist sein Herrchen – und Baum-Sachverständiger. Heute hat er einen Auftrag der Stadt Waldsassen. Auf dem Friedhof sollen Bäume nach holzzersetzenden Pilzen untersucht werden. Die Wurzelanläufe, aber auch verstärkt auftretendes Totholz in der Krone deuten auf eine Krankheit hin. Der erste Schritt: Mäx soll eine Diagnose erstellen – also erschnüffeln, ob und mit welchem Pilz der Baum befallen ist.

Konkret funktioniert das so: Herrchen Edgar Wenisch prüft als erstes die Windrichtung – denn gegen den Wind riecht sich´s leichter. Dann bekommt Mäx eine Probe vor die Nase gesetzt, die ihm anzeigt, nach welchem Stoff er schnüffeln muss. Und dann geht’s los. Setzt er sich hin, ist das ein Zeichen für einen Treffer – wie in diesem Fall. Der Baum leidet unter einem Brandkrustenpilz.

Hunde riechen besser als Menschen
Die Untersuchung könnte auch ohne Mäx ablaufen – aber der Spürhund hat seine Vorteile. Ein Einsatz von Mäx kostet 40 bis 50 Euro. Eine Laboruntersuchung dagegen 4.000 Euro – rechnet Edgar Wenisch vor. Und: Die Trefferquote liegt bei 95 Prozent. Offiziell, denn Edgar Wenisch könne sich an keine Fehldiagnose von Mäx seit seinem ersten Einsatz 2016 erinnern. Eineinhalb Jahre wurde Mäx für seine Aufgabe ausgebildet, 40.000 Euro hat das gekostet.

Hunde sind ausgezeichnete Schnüffler. Sie verfügen über 300 Millionen Riechzellen, 60 Mal mehr als Menschen. Und: Sie können eine Millionen verschiedene Düfte unterscheiden, Menschen nur 10.000. Beste Voraussetzungen also. Und die Auftragsbücher dürften durch den Klimawandel voller werden.

Nach sechs Jahren im Dienst ist Mäx nun selbst befallen – vom Krebs. Bisher trübt das allerdings nicht die Freude des 13-jährigen Hundes auf seine Arbeit. Daher heißt es weiterhin: Immer der Nase nach.

(mz)

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