„Mit Sicherheit kein Anfänger“ sei der 42-jährige Miroslav H. – so einer der Polizeibeamten, die bei seinem Gerichtsprozess als Zeugen aussagten. Umso bemerkenswerter war es, dass ausgerechnet simple Spuren den Einbrecher überführten: In einem betroffenen Anwesen in Mitterteich fand sich eine liegen gelassene Whisky-Flasche, an anderer Stelle ein Zigarettenstummel – beide mit DNA des Einbrechers. Mit diesen Spuren konnten Ermittler Miroslav H. ohne Zweifel als Täter identifizieren.
Urteil nach Teilgeständnis
Der Vorwurf: sieben Mal sei Miroslav H. ab Oktober 2024 als Mitglied einer Bande im Landkreis Tirschenreuth und in Oberfranken in Gebäude eingebrochen. Dort soll er verschiedenstes Diebesgut erbeutet haben, von Bohrmaschinen bis zu Autos. Nach einem Teilgeständnis am ersten Verhandlungstag konzentrierte sich das Landgericht Weiden schließlich auf vier verbliebene Einbruchstaten und ließ den Vorwurf der Bandenzugehörigkeit fallen. Am zweiten Prozesstag folgten Plädoyers und Urteil: 4 Jahre 9 Monate Haft sowie 22.900 Euro Wertersatz – für Verteidiger Dominic Kriegel ein Erfolg.
Eines der ersten Einbruchsziele des 42-jährigen war auch das wohl brisanteste. Er verschaffte sich Zugang zu einer Reifenservice-Werkstatt in Waldsassen, und stahl dort Bargeld, Werkzeug sowie drei Autos. Eines dieser Autos, so stellte sich später heraus, gehörte dem Bürgermeister Waldsassens, Bernd Sommer. Mehr als ein Jahr dauerte es, bis er den Schlüssel seines Autos wieder bekam.
Rückfall oder Neubeginn?
Vor Gericht wirkte Miroslav H. ruhig und demütig. Der große, muskulöse Mann schien wie ein Riese zwischen seinem Dolmetscher und Verteidiger Dominic Kreigel. Für den 42-jährigen ist das Urteil des Landgerichts Weiden nicht seine erste Haftstrafe: Schon 2015 war er wegen Einbrüchen und Diebstählen verurteilt zu mehreren Jahren verurteilt worden. Ob die Rückfallprävention diesmal erfolgreicher ist als damals, wird sich zeigen.
(sb)