Di., 30.01.2024 , 14:59 Uhr

Schwandorf

Einweihung neuer Sozialwohnungen in Schwandorf

Die Mieten in ganz Deutschland gehen durch die Decke. Sogar hier in ländlichen Gebieten haben es viele schwer, sich ein Dach über dem Kopf zu finanzieren, geschweige denn zu finden. Besonders das Angebot an Sozialwohnungen ist extrem knapp. Die Stadt Schwandorf versucht nun ihren Bürgern damit zu helfen.

Die Stadt Schwandorf hat ihr neustes soziales Wohnprojekt in der Friedrich-Hebbel-Straße feierlich eingeweiht. Grund zu feiern besteht allemal, denn schließlich dient das Projekt einem guten Zweck. Doch nicht nur das, auch Planung, Finanzierung und Bauarbeiten liefen reibungslos. 2019 wurden erste Pläne zum Bau besprochen, 2021 startete die Entwurfsplanung, 2022 erfolgte der erste Spatenstich. Durch Ukrainekrieg und Pandemie kam es zwischendurch immer wieder zu Lieferengpässen. Trotzdem konnte das Projekt in unter 18 Monaten fertiggestellt werden. Auf das Endprodukt sind alle Beiteiligten Stolz.

Auch im Bezug auf die Baukosten kann die Stadt nicht klagen. Diese bewegen sich zwischen dreienhalb bis vier Millionen Euro, wovon allerdings gut die Hälfte von der Regierung der Oberpfalz beigesteuert wurde. Drei verschiedene Förderprogramme sind in das Projekt geflossen. Das kommunale Wohnraumförderungsprogramm, das Bayerische Holzförderprogramm, und die Bundesförderung für effiziente Wohngebäude.

Die starke Nachfrage im Vorfeld hat nur bekräftigt, dass Wohnprojekte wie dieses bitter nötig sind. Schon jetzt sind alle der 12 Wohnungen vergeben. Die Stadt musste unter zirka 60 Bewerbern entschieden. In der gesamten Bundesrepublik fehlen hunderttausende Wohnungen. In ländlichen Gebieten mangelt es vor allem an barrierefreiem und rollstuhlgerechtem Wohnraum.

Barrierefreiheit war ein ausschlaggebender Faktor bei der Konstruktion, denn besonders Menschen mit Behinderungen sind oft auf Sozialwohnungen angewiesen.Weiterhin muss ein modernes Bauprojekt natürlich auch die Nachhaltigkeit berücksichtigen. Darum setzten die Architekten fast ganz auf Holz. Zur Energieversorgung dient eine eingebaute Photovoltaikanlage in Verbindung mit Fernwärme. Die auffällige Holzfassade ist nicht etwa schwarz bemalt, sondern mit Hitze behandelt. Die sogenannte Yakisugi-Technik. Dies hat nicht nur ästhetische Gründe, sondern macht das Holz wesentlich widerstandsfähiger. Sozialwohnungen müssen also keine kalten, grauen Betonblöcke sein, wie viele vielleicht vermuten. Auch kostengünstige, nachhaltige, und qualitativ hochwertige Bauweisen schließen sich nicht gegenseitig aus.

Die Notwendigkeit für den Wohnungsbau besteht, viel mehr konkrete Pläne für weitere soziale Bauten hat die Stadt Schwandorf momentan nicht, doch der Wille ist da. Das Projekt in der Friedrich-Kebbel Straße stellt schon jetzt ein Erfolgserlebnis dar, und könnte künftigen Projekten als Inspiration dienen.

(cb)

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