Bei einem Schnäppchen im Internet zuschlagen – das hat wohl fast jeder von uns schon mal gemacht. Vieles ist im Internet schließlich günstiger oder zumindest einfacher zu haben als offline. Dass im Internet vieles einfach machbar ist, machen sich aber auch Betrüger zunutze. Und dann ist die Ware vielleicht bezahlt – sie kommt aber nie an. Die Fallzahlen von Betrugsmaschen im Internet steigen, das verzeichnet auch die Kriminalpolizei Weiden. Fälle mit Fakeshops zum Beispiel haben sich seit 2022 ihrem Zuständigkeitsbereich vervierfacht.
Deswegen rufen Ermittler des Kommissariats K11 gegen Cybercrime zu einer guten Portion Misstrauen im Internet auf. Denn: viele Fakeshops sehen auf den ersten Blick absolut seriös aus. Manche nutzen sogar bekannte Markennamen. Oft werden saisonale Produkte wie Heizöl oder Gartengeräte billig in den Fakeshops angeboten. „Dann sollte man skeptisch werden: Wenn die Ware zu einem auffällig günstigen Preis angeboten wird“, erklärt Christian Männer, Leiter des Kommissariats K11.
Verbraucher sollten die Shops vor dem Bestellen am besten recherchieren: Also Erfahrungsberichte lesen oder den Fakeshop-Finder (https://www.verbraucherzentrale.de/fakeshopfinder-71560) der Verbraucherzentrale nutzen. Dort können Nutzer einfach die Internetadresse eingeben und prüfen lassen.
Das funktioniert aber nur bei Fakeshops, die bereits aufgefallen sind. Für alle anderen gilt grundsätzlich: Auf die Bezahloptionen schauen. Denn bei Fakeshops ist in der Regel nur Vorauskasse oder Sofortüberweisung möglich. Bezahlmethoden mit Käuferschutz, wie zum Beispiel Paypal, finden Verbraucher hier nicht.
Nicht nur durch Onlineshops, auch durch Anlage-Angebote versuchen Betrüger, Geld zu machen. Die Schadenshöhe im Bereich der Kripo Weiden lag hier 2024 bei einer halben Million Euro. Auch diese Webseiten sehen meist täuschend echt aus – und versprechen, einfach und schnell reich werden zu können.
„Das häufigste Phänomen ist es, dass ein angeblicher Broker am Telefon einem hilft, mit Kryptowährung reich zu werden.“, erklärt Ermittler Jonas Prießnitz. „Die Betrüger versprechen einem, dass man sich selbst gar nicht auskennen muss.“ Meist erkennen die Nutzer den Betrug erst, wenn sie sich Gewinne auszahlen lassen wollen. Das sei dann wegen verschiedener Vorwände nicht möglich, heißt es auf der Webseite.
Weil die Täter meist im Ausland sitzen, ist die Nachverfolgung oft schwierig – aber nicht unmöglich. In Bayern ist dafür die Zentralstelle Cybercrime zuständig, die Spuren aus ganz Bayern zusammenführt. Deswegen sei es auch immer sinnvoll, zur Polizei zu gehen, wenn Sie Opfer eines Online-Betrügers werden – auch wenn es nur um relativ geringe Schadens-Summen geht. Denn der Polizei hilft jeder Hinweis bei der Verfolgung der Täter und bei der Prävention.
(az)