Verena Höflers Tochter Lina besucht die Rupert-Egenberger-Schule in Amberg. Lina hat den seltenen Angelman-Gendefekt, der ihre geistige und motorische Entwicklung stark beeinflusst. An der Schule lernen Kinder wie sie nach dem sogenannten Teacch-Konzept – mit klaren Strukturen, festen Abläufen und gezielter Förderung. Lehrerin Eva Reutner erklärt, dass dieser Rahmen den Kindern Sicherheit und Orientierung gibt.
Auch Linas Mutter ist überzeugt vom Konzept. Ihre Tochter fühle sich wohl und mache sichtbare Fortschritte, sagt sie. Schulleiter Michael Schuierer ergänzt, dass der Unterricht längst nicht nur im Klassenzimmer stattfindet – viele Aktivitäten werden bewusst nach draußen verlegt, um Selbstständigkeit und Teilhabe zu fördern.
Herausforderung Inklusion
Für den neuen Vorsitzenden Bernhard Vahle ist genau das eine zentrale Aufgabe. Seit Juli leitet er die Lebenshilfe Amberg-Sulzbach. Teilhabe und Inklusion seien die Grundpfeiler der Arbeit, betont er. An der Rupert-Egenberger-Schule will er die Rahmenbedingungen weiter verbessern – langfristig mit einem modernen Neubau, für den auf dem Schulgelände bereits Platz vorhanden ist.
Früh fördern im Inki-Kindergarten
Nur wenige Gehminuten von der Schule entfernt liegt der inklusive Kindergarten Inki. Dort spielen und lernen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam. Leiterin Roswitha Weis betont, wie wichtig frühe Förderung und Begegnung sind, um Vorurteile gar nicht erst entstehen zu lassen.
Spenden – wie zuletzt 7.500 Euro aus dem Wirtschaftspreis der VR-Bank Amberg-Sulzbach – sind für die Einrichtung dabei eine große Unterstützung. Und Vahle hat zum Schluss eine klare Botschaft: Inklusion gelingt nur, wenn alle mitmachen – in Schulen, Betrieben und im Alltag.