Do., 07.10.2021 , 11:18 Uhr

Gesprächsrunde in Weiden zu Afghanistan

Wie geht es den afghanischen Ortskräften in Weiden und wie ist die aktuelle Lage in Afghanistan? Darüber wurde bei einem Treffen des Netzwerkes Asyl gesprochen.

„Afghanistan. Haben wir die dramatischen und schrecklichen Bilder noch vor Augen oder sind wir schon bei der nächsten Katastrophe?“ – Mit diesen emotionalen Worten hat Integrationslotse Manfred Weiß die Gesprächsrunde des Netzwerk Asyl in Weiden begonnen. In Weiden leben aktuell sieben Familien afghanischer Ortskräfte. Die größte Herausforderung für die Neuankömmlinge in Deutschland sei die Pandemie, erklärt Manfred Weiß. Wegen Corona konnten keine Veranstaltungen durchgeführt werden. Doch diese seien sehr wichtig, um Kontakte herzustellen und Hilfen weitergeben zu können.

Um die Lage in Afghanistan besser nachvollziehen zu können, schilderten Geflüchtete ihre Geschichte und erzählten, wie sie nach Deutschland gekommen sind: Ali ist im April mit seiner Frau und seinen Kindern nach Deutschland gekommen. Er arbeitete als Englisch-Dolmetscher für die Bundeswehr in Afghanistan. Kurz bevor die Taliban das Land eroberten, musste er mit Visum ausreisen, da er sonst getötet worden wäre. Täglich ist er in Kontakt mit Familie und Freunden in Afghanistan. Die Lage verschlechtere sich von Tag zu Tag.

Er hofft, dass irgendwann wieder Frieden in seinem Heimatland herrsche und er wieder zurückkehren kann, um seine Eltern wiederzusehen. Seiner Zukunft in Deutschland blicke er hoffnungsvoll entgegen. Seine Kinder können hier zur Schule gehen und lernen. Die Menschen hier seien frei und leben selbstbestimmt.

Nezamuddin Haydari, genannt Karim kam 2015 nach Deutschland und sagt von sich selbst, dass er mittlerweile super integriert sei. Die größte Herausforderung bei der Ankunft sei die Sprache. Diese zu lernen sei aber sehr wichtig, um sich gut integrieren zu können. Um Menschen zu helfen, sich in Deutschland zurechtzufinden, hat er den Verein „Second Chance“ gegründet.

Hilfe zur Selbsthilfe, so laute das Motto des Vereins. Karim möchte andere Menschen dabei unterstützen, in Deutschland neu anzufangen. Irgendwann, wenn es die Situation zulasse, möchte er auch nach Afghanistan reisen, um den Menschen vor Ort zu helfen.

(lw)

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