Do., 23.07.2020 , 11:01 Uhr

Gesundheitstipp: Entspannter und gesünder durch bewusstes Atmen

Im Schlaf ist er ruhig und tief, in Stresssituationen hektisch und flach: unser Atem. Je nach Gemütszustand atmen wir unterschiedlich - und das meist vollkommen unbewusst. Doch die Atmung lässt sich steuern und kann damit Körper und Kopf beeinflussen. Diesem Ansatz folgt die Atemtherapie. Wie bewusstes Atmen für mehr Entspannung und Wohlbefinden sorgen kann, zeigt Atemtherapeut Heinz Gerd Lange.

Der Wahl-Oberpfälzer will die ehemalige Gaststätte Hubertushof am Poppenberg bei Immenreuth zum „Atemhaus“ machen. Denn richtig und vor allem bewusst zu atmen habe viele positive Effekte, sowohl auf körperlicher als auch auf mentaler Ebene. Sein erster Tipp an uns: Durch die Nase atmen, denn dabei könne 20% mehr Sauerstoff aufgenommen werden als bei der Mundatmung. Und dann einmal tief ein- und ausatmen. Das schule das Bewusstsein des Menschen und ermögliche es, die aktuelle Situation besser zu bewerten.

Atemtherapie wirkt auf physischer und mentaler Ebene
Die Atemtherapie hat zwei verschiedene Ziele, je nachdem, was ein Patient braucht. Der Zweck ist es grundsätzlich, bewusst den Atem zu erlernen und zu benutzen, um bestimmte Ergebnisse zu erreichen. Das kann auf physischer Ebene sein, wenn Menschen also wegen Erkrankungen Probleme beim Atmen haben. Die Atemtherapie kann aber auch auf mentaler Ebene wirken. Viele Menschen, die zu Lange kommen, suchen einfach nach mehr Entspannung und Wohlbefinden.

Atemübungen für Stresssituatioinen
Für akut stressige Situationen eignet sich zum Beispiel diese Übung: Man macht zwanzig „verbundene Atemzüge“: Vier kurze, einen langen und das vier mal in Folge. Damit komme man - zum Beispiel nach einem Streit - leichter wieder ins Gleichgewicht, so Lange.

Auch das sogenannte kohärente Atmen kann helfen: Dabei wird entspannt fünf Sekunden lang ein- und fünf Sekunden lang ausgeatmet. Das könne zum Beispiel bei Bluthochdruck oder Burnout aber auch Verdauungsbeschwerden helfen. Anwenden sollte man diese Übung am besten nach der 365-Regel: Die Übung also drei mal am Tag machen, sechs Atemzüge pro Minute (fünf ein und fünf aus) und das insgesamt fünf Minuten lang.

Online-Atemkurse auf Spendenbasis
Falls Sie das Atemtraining einmal selbst mit Anleitung von Heinz Gerd Lange ausprobieren möchten: Der Atemtherapeut bietet momentan jeden Montag Online-Atemkurse an. Das läuft auf Spendenbasis. Infos zur Anmeldung finden Sie auf facebook unter Atemhaus Hubertus-Hof.


(az)

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