Do., 09.11.2023 , 16:58 Uhr

Amberg

Haushalt 2024 „solide“ - Langfristig aber Zukunftssorgen im Finanzausschuss

Corona, Kriege, Inflation – die aktuelle wirtschaftliche Lage ist nicht gerade rosig. Trotz dieser Krisen sei die Stadt Amberg finanziell fürs kommende Jahr gut aufgestellt. Das erklärte Oberbürgermeister Michael Cerny heute im Hauptverwaltungs- und Finanzausschuss. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte: Die weitere Zukunft macht den Stadträten Sorgen, wie bei den heutigen Haushaltsberatungen klar wurde.

Mehr als 201 Millionen Euro soll der Amberger Haushalt für das Jahr 2024 umfassen – rund 7 Prozent mehr als im laufenden Jahr und damit wieder ein Rekord-Haushalt. Trotz der schwierigen weltpolitischen und wirtschaftlichen Lage könne Amberg auch 2024 investieren, so Oberbürgermeister Michael Cerny heute im Hauptverwaltungs- und Finanzausschuss. Insgesamt sei es ein solider Haushalt. Aber: „Der Blick auf 2025 und 2026 ist allerdings schon nachdenklich, weil wir sehen, dass die Wirtschaft nicht mehr so läuft wie in den letzten Jahren.“ erklärte Cerny. „Das könnte uns wirklich Probleme bereiten.“

Laufende Kosten und Investitionen steigen 2024

Der Verwaltungshaushalt 2024 beläuft sich auf rund 163,6 Millionen Euro und sei laut OB Cerny „eng geschnürt“ – unter anderem wegen der Tariferhöhungen für die Angestellten. Die laufenden Kosten steigen also 2024. Der Vermögenshaushalt – sprich, die Investitionen – steigen ebenfalls im Vergleich zu 2023. Rund 37,6 Millionen Euro will die Stadt im nächsten Jahr investieren.

Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Stadtentwicklung

Ein Investitionsschwerpunkt sind Schulen und Kinderbetreuung. In diesen Bereich sollen rund 4,4 Millionen Euro fließen, für Sanierung und Ausbau von Gebäuden. Ein weiterer Schwerpunkt sollen Stadtentwicklung und Infrastruktur sein. Etwa 4,2 Millionen Euro gehen in den kommenden Jahren an die Erschließung der Gewerbegebiete West und Nord.

Eine Million für die Innenstadt

Eine weitere geplante Ausgabe: Die Innenstadt-Million. Mit diesem Geld sollen zum Beispiel mehr Begrünung, Spielgeräte für Kinder oder Sonnensegel für die Innenstadt angeschafft werden. Für die CSU-Fraktion eine der wichtigsten Investitionen, betont Fraktionssprecher Matthias Schöberl gegenüber OTV.

Verschuldung steigt 2024

Was den Punkt Schulden angeht: Diese werden voraussichtlich steigen. Die Pro-Kopf-Verschuldung pro Amberger wird voraussichtlich von 653 auf 745 Euro wachsen. „Wir rechnen für kommendes Jahr mit einer Netto-Verschuldung von sechs bis sieben Millionen“, so Cerny. Aber die Ausgangssituation bezeichnete er als gut. „Wir liegen momentan bei etwa 20 Millionen Schulden. Das kann man im Vergleich mit anderen Kommunen fast als komfortable Situation bezeichnen“

Stadtratsentscheidung über den Haushalt im Dezember

Der Haushaltsplan wurde nach allen Beratungen dem Stadtrat einstimmig so empfohlen. Dieser wird am 4. Dezember den Haushalt beschließen.

(az)

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