Sandy Gruber leidet an Endometriose. Sie selbst kennt es, wenn Schmerzen zum Alltag gehören. Sie kennt Sprüche wie: „Das ist halt so“ oder „Da muss man durch“. Doch diesen Behauptungen möchte sie trotzen, denn: Endometriose ist mehr als Periodenschmerzen – Periode darf nicht wehtun, so Gruber.
Krankheitsbild
Endometriose ist eine gutartige, jedoch chronisch verlaufende Erkrankung. Bei Endometriose wächst Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter. Dieses Gewebe siedelt sich bspw. an den Eierstöcken, im Bauch- und Beckenraum, am Darm oder Bauchfell an. Endometriosegewebe verfügt über die Eigenschaft, prinzipiell an jeder Stelle des Körpers wachsen zu können. In einigen Fällen kann es auch außerhalb des Bauchraumes, z.B. in der Lunge, vorkommen.
Selbsthilfe und Aufklärung
Sandy setzt auf Offenheit und Aufklärung. Vor einigen Jahren gründete sie in Waldmünchen eine Selbsthilfegruppe, nun auch in Amberg: „Helden in Strumpfhosen“ trifft sich einmal im Monat im Klinikum. Der Name stammt von Sandys eigener Erfahrung nach mehreren Bauchoperationen, wodurch sie nur noch Strumpfhosen tragen kann. Sie hat außerdem selbst einen Leitfaden für die Gruppe entwickelt.
Teilnahme und Unterstützung
Interessierte können sich direkt bei Sandy Gruber melden. Ziel der Gruppe ist auch, Mut zu machen, da die Diagnose oft lange auf sich warten lässt. Laut Prof. Dr. Papathemelis, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Amberg, sind die Symptome oft unspezifisch, weshalb Frauen oft erstmal zu verschiedenen Ärzten gehen.
Endometriose in Deutschland
Etwa jede zehnte Frau in Deutschland – rund zwei Millionen Frauen – ist von Endometriose betroffen. Das unterstreicht die Bedeutung von Aufklärung und Selbsthilfe.
Die „Helden in Strumpfhosen“ treffen sich am 04. November erneut im Klinikum St. Marien in Amberg.
(kw)