Do., 10.03.2022 , 10:46 Uhr

Wackersdorf

Hilfskonvoi kehrt wieder von der slowakisch-ukrainischen Grenze zurück

Mehr als 2.000 Kilometer liegen hinter Mira Schwägerl und Claudia Wagner. Sie haben mit ihrem Hilfskonvoi Spenden an die slowakisch-ukrainische Grenze gebracht. Sie haben mit uns über ihre Erfahrungen dort gesprochen.

Der Grenzübergang Slowakei-Ukraine: Zahlreiche Menschen aus der Ukraine laufen durch das große Eisentor, das die beiden Länder voneinander trennt. Sie müssen wegen des russischen Krieges ihre Heimat verlassen. Sie sind auf der Flucht und versuchen sich in Sicherheit zu bringen. Die meisten haben nicht mehr als eine Tasche oder einen kleinen Koffer dabei. Solche Bilder hat Mira Schwägerl aufgenommen. Sie war vor Ort, um Hilfsgüter zu bringen. Diese Eindrücke muss sie erst noch verarbeiten.

Das Schlimmste war das Weinen von den Kindern, das Schreien, die hungrigen Kinder. Auch die Frauen, die drei oder vier Tage nichts zu Essen bekommen haben. Oder wenn man hört, dass kleine Babys ihre Mama verlieren. Dass die Städte bombardiert werden – absichtlich. Es ist einfach alles so tragisch.

Mira Schwägerl

Um diesen Menschen zu helfen, hat Mira Schwägerl gemeinsam mit Claudia Wagner und Pfarrer Christoph Melzl einen Hilfskonvoi in Wackersdorf gestartet. Vergangenen Freitagabend ging es los in den rund 1.100 Kilometer entfernten Grenzort Vysne Nemecke in der Slowakei. Viele Helfer hatten sich versammelt, um den Hilfskonvoi zu verabschieden. Im Gepäck: rund 38 Tonnen Hilfsgüter. Nun sind Mira Schwägerl und Claudia Wagner wieder zurück in Wackersdorf. Die Situation an der Grenze beschäftigt sie weiterhin. Denn was sie dort gesehen haben, sei bedrückend.

Zuvor wurden die Menschen in Wackersdorf und Umgebung dazu aufgerufen, Hilfsgüter zu spenden. Die Hilfsbereitschaft war groß: innerhalb weniger Tage hat sich die St. Stephanus Kirche in ein Lager verwandelt. Kleidung, Decken, Babyartikel, Hygieneartikel, Medikamente und Lebensmittel stapelten sich. Mit einer so hohen Beteiligung aus der Bevölkerung habe man nicht gerechnet, sagt Pfarrer Christoph Melzl.

Auch an der slowakisch-ukrainischen Grenze versuchen die Menschen der kleinen Gemeinde den Flüchtlingen aus der Ukraine so gut es geht zu helfen. Obwohl sie selbst nur sehr wenig besitzen. Der Zusammenhalt, der vor Ort zwischen den Menschen herrsche, bleibe in Erinnerung.

Die Zusammenarbeit mit den slowakischen Partnern soll weiter aufrecht erhalten werden. Denn auch in Zukunft soll Unterstützung aus Wackersdorf kommen. Als Nächstes wollen die Oberpfälzer in Form von Geldspenden helfen.

Als Friedenssymbol soll in der Kirche in Wackersdorf eine Friedenskette aus selbst gebastelten Tauben aufgehängt werden. An der Aktion kann sich jeder beteiligen, der möchte. Bis zum 26. März können die Tauben jederzeit von 9 bis 19 Uhr beim Engel in der St. Stephanus Kirche in Wackersdorf abgegeben werden. Beim Basteln gibt es keine Vorgaben: Sie können ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

(lw)

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