Sie soll die Lebenspartnerin eines Bandenbosses gewesen sein: Eine 23-jährige Frau, geboren in Sulzbach-Rosenberg. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, als Mitglied einer kriminellen Bande illegale Drogen und Waffen aufbewahrt und gehandelt zu haben. In der Anklageschrift ist von insgesamt mehr als acht Kilogramm Methamphetamin, umgangssprachlich als Crystal Meth bezeichnet, und mehr als 30 Kilogramm Marihuana die Rede.
Drogen und Waffen in Wohnung gefunden
Die Angeklagte soll im Frühjahr 2024 die Gründung dieser Bande quasi mit beschlossen haben. Sechs weitere Mitglieder sollen sich neben ihrem Lebenspartner im weiteren Verlauf angeschlossen haben, so die Anklageschrift. Die Angeklagte selbst soll vor allem für die Verstecke der Bande zuständig gewesen sein. Diese Verstecke waren sowohl im Landkreis Amberg-Sulzbach als auch in einer Wohnung in Rheinland-Pfalz. Dort ist die Bande letztendlich im Herbst 2024 auch aufgeflogen.
Polizeibeamte, die bei der Durchsuchung dieser Wohnung dabei waren, haben ihre Beobachtungen heute als Zeugen geschildert: Sie fanden illegale Drogen und mutmaßlich gestohlenen Schmuck. Außerdem Munition und sechs teils geladene Waffen, darunter auch eine vollautomatische Maschinenpistole, also eine Kriegswaffe.
Die Verteidigung schweigt zu den Vorwürfen
Die Prozesse gegen die sieben weiteren mutmaßlichen Bandenmitglieder haben noch nicht begonnen. Das mache dieses Verfahren schwierig, so Verteidiger Helmut Mörtl. „Das heißt, man muss hier Feststellungen treffen, ohne dass die anderen Prozesse verhandelt worden sind.“ Deswegen sei es der Ansatz der Verteidigung, zu schweigen. „Wir gehen davon aus, dass sich am Ende des Verfahrens die tatsächliche Situation darstellen wird. Wir verfolgen jedenfalls eine sehr niederschwellige Ahndung meiner Mandantin“, so Mörtl.
Der Prozess wird kommende Woche fortgesetzt. Ein Urteil soll dann im November fallen.
(az)