Mi., 15.03.2023 , 14:07 Uhr

Kemnath

Innovative Hausarztschmiede will junge Ärzte für den Landkreis finden

Im Jahr 2035 fehlen voraussichtlich rund 11.000 Hausärzte in Deutschland – besonders auf dem Land. Der Landkreis Tirschenreuth will mit dem Projekt „Innovative Hausarztschmiede“ etwas dagegen tun.

Junge Ärzte für eine Ansiedlung im Landkreis Tirschenreuth begeistern: Das ist die Idee des Projekts innovative Hausarztschmiede. Teil davon sind auch die Studierende Janine Burger und der Arzt in Weiterbildung Dr. Luca Frank. Beide sammeln gerade Erfahrungen in der Praxis von Dr. Peter Deinlein in Kemnath. Sie sind Mitglieder des Projekts Hausarztschmiede und profitieren damit in Ihrer Aus- und Weiterbildung. „Es hilft mir, Kontakte herzustellen zu Weiterbildern“, erzählt zum Beispiel Dr. Frank, der gerade die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin macht. Und auch Janine Burger, die gerade im fünften Semester Medizin studiert findet das Projekt gut: „Ich habe Ansprechpartner, denen ich jederzeit Fragen stellen kann.“

Hilfe und Beratung bei Fragen

Die Hausarztschmiede ist ein Netzwerkprojekt. Die Idee: Jungen Menschen, die sich dafür interessieren, Mediziner zu werden, im Landkreis Ansprechpartner vor Ort bieten. Wo kann ich meine Weiterbildung machen? Wie kann ich eine eigene Praxis gründen? Bei Fragen wie diesen bekommen sie hier Hilfe. Denn: Laut einer Prognose der Robert-Bosch-Stiftung werden 2035 rund 11.000 Hausärzte in Deutschland fehlen. Vor rund eineinhalb Jahren hat Dr. Peter Deinlein die Hausarztschmiede deshalb initiiert.

Und mit dieser Idee stieß Dr. Deinlein beim Landkreis auf offene Ohren. 150.000 Euro investiert der Landkreis pro Jahr in das Projekt, das auch vom Gesundheitsministerium gefördert wird. Es ist gut angelegtes Geld, ist Landrat Roland Grillmeier überzeugt.Denn schon jetzt droht in Teilen des Landkreises eine ärztliche Unterversorgung.

Netzwerk soll ausgebaut werden

Acht Lehrpraxen nehmen aktuell am Projekt teil, erklärt Projektmanagerin Laura Ott. Mitglieder des Netzwerkes sind es aktuell etwa 20. Neben der persönlichen Beratung gibt es für die Mitglieder des Netzwerkes nun auch ein Online-Portal. Austausch, Beratung, Vermittlung – mit diesem Engagement will der Landkreis sich medizinisch besser aufstellen – und eine Unterversorgung hoffentlich verhindern.

(az)

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