So., 15.08.2021 , 09:00 Uhr

Leben mit Long Covid: Spätfolgen einer Corona-Erkrankung

Es ist Monate her, aber Petra Syri aus Neuried bei Burglengenfeld hat noch immer mit den Folgen ihrer Covid-19-Erkrankung zu kämpfen.

Alles beginnt im März 2020: Petra Syri wird über Nacht sehr krank. Der erste Coronatest fällt negativ aus. Als sie immer kränker wird, bringt ihr Mann sie in die Klinik in Burglengenfeld. Dort bestätigt ein weiterer Test, dass sich Petra Syri mit Sars-CoV-2 angesteckt hat. Als sich ihr Zustand immer weiter verschlechtert, kommt sie auf die Intensivstation in Donaustauf. 11 Tage lang liegt Petra Syri auf der Intensivstation. Sie liegt im künstlichen Koma und muss beatmet werden.

Als sie wieder wach wird, ist nichts mehr wie zuvor. Ihr Herz und ihre Lunge wurden durch die Erkrankung stark beeinträchtigt. Obwohl sich diese bei der anschließenden Reha wieder sehr gut erholt haben, hat Petra Syri auch 17 Monate nach ihrer Coronaerkrankung mit Folgesymptomen zu kämpfen. Mediziner nennen solche Spätfolgen nach Corona, die länger als vier Wochen dauern „Long Covid“.

Prof. Dr. Michael Pfeifer ist Chefarzt der Pneumologie in der Klinik Donaustauf. Er hat neben Petra Syri viele weitere Covid-Patienten behandelt und kennt die unterschiedlichen Symptome von „Long Covid“, wie beispielsweise Atemnot, Erschöpfungszustände oder fehlende Leistungsfähigkeit. Eine gesicherte Behandlung, wie „Long Covid“ therapiert werden könne, gebe es nicht. Die Symptome seien sehr vielfältig. Inzwischen gibt es mehr als 100 verschiedene beschriebene Beschwerden. Die WHO schätzt, dass etwa jeder Zehnte nach einer Coronaerkrankung unter Folgesymptomen leidet – Tendenz steigend. Um diese Betroffene best möglichst behandeln zu können, ist hier in der Klinik in Donaustauf eines der ersten Nachsorgezentren für Covid-Patienten in Bayern entstanden.

Für Petra Syri gibt es gute und schlechte Tage. Völlig schmerzfrei lebe sie seit ihrer Corona-Erkrankung aber nicht mehr. Diesen Zustand anderen zu beschreiben sei schwierig. Auch Ärzten könne sie nur schwer erklären, was ihr fehle. Verständnis für das, was gerade durchlebt wird. Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Dafür gibt es seit einigen Monaten Selbsthilfegruppen für Covid-19-Patienten. Die monatlichen virtuellen Treffen mit anderen Menschen, die wissen von was man redet, sei sehr wichtig, erklärt Petra Syri.

Für die Zukunft hoffe sie, den Schmerz loszuwerden und wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Sie wünscht sich wieder glücklich zu sein, denn in der momentanen Situation falle ihr dies schwer.

(lw)

Beschwerden Chefarzt Corona Coronavirus Covid-19-Erkrankung Erkrankung Ermüdung Fatigue-Syndrom Klinik Donaustauf Long Covid Luisa Weinig Müdigkeit Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Petra Syri Pneumologie Prof. Dr. Michael Pfeifer Reizhusten Sars-Cov-2 Sprachfindungsstörungen Symptome

Das könnte Dich auch interessieren

12.11.2025 Post-Covid-Syndrom: Wenn die Krankheit nicht endet Viele Menschen verbinden Covid-19 längst mit einem abgeschlossenen Kapitel. Für Betroffene des Post-Covid-Syndroms hingegen ist die Pandemie noch immer Teil ihres Alltags. Hunderttausende in Deutschland kämpfen Jahre nach einer Infektion weiterhin mit Beschwerden – so wie Marion Bahringer. Ein Krankheitsbild mit vielen Gesichtern Marion erkrankte vor mehr als vier Jahren an Covid-19. Die akute Infektion 23.12.2025 Tradition trifft Feuerzauber: „Schwarzachtal Pass“ begeistert in Nittenau Eine Mischung aus Tradition, Handwerk und moderner Inszenierung hat der Verein „Schwarzachtal Pass“ bei ihren Auftritt in Nittenau präsentiert. Der Brauchtumsverein aus Neunburg entwickelt jedes Jahr eine Krampus und Hexenshow – verfeinert mit Feuer- und Pyrotechnik. Die Gruppe legt besonders viel Wert auf das Handwerk: Alle Masken – die sogenannten „Loavn“ – müssen daher aus 22.12.2025 „Weil er Ausländer hasste“ - Gedenken an die Opfer des Brandanschlages 1988 in Schwandorf In Schwandorf haben die Bürger gemeinsam mit Oberbürgermeister Andreas Feller den Opfern des Brandanschlages 1988 gedacht. Am 17. Dezember hatte ein 19-Jähriger in einem Haus Feuer gelegt in dem Ausländer wohnten. Eine dreiköpfige türkische Familie und ein weiterer Schwandorfer kamen dabei ums Leben. Am Gedenkstein vor dem ehemaligen „Habermeier-Haus“ setzten die Bürger mit der Gedenkstunde 19.12.2025 Brücke bei Klardorf ist nun frei Nach fünf Monaten Bauzeit sind die Sanierungsarbeiten an der Bahnbrücke bei Klardorf abgeschlossen. Die Brücke ist nun technisch abgenommen und ist jetzt feierlich eingeweiht worden. Eine knappe Millionen Euro hat der Landkreis Schwandorf in die Sanierung gesteckt. Der evangelische Pfarrer Stefan Drechsler betonte bei der Segnung der Brücke, dass sich die Klardorfer und die umliegenden