Am 23. April 2025 jährte sich der Befreiungstag des Konzentrationslagers Flossenbürg zum 80. Mal. Zu diesem Anlass versammelten sich Überlebende, deren Angehörige und zahlreiche Gäste aus aller Welt in der KZ-Gedenkstätte, um der Opfer zu gedenken und die Gräueltaten des Nationalsozialismus zu mahnen.
Leon Weintraub: Ein Überlebender erinnert sich
Einer der Gäste war Leon Weintraub, der mit 19 Jahren im Februar 1945 ins Konzentrationslager Flossenbürg kam. „Meine Haftnummer war 82.707“, erzählt der mittlerweile 99-jährige Überlebende, der seit 15 Jahren regelmäßig an diesen Ort zurückkehrt. „Noch immer läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken, aber ich lebe.“ Die Erinnerung an das Lager, das tausenden Menschen das Leben nahm, bleibt für ihn unvergessen.
80 Jahre nach der Befreiung: Ein Festakt in Flossenbürg
An diesem bedeutsamen Tag versammelten sich rund 800 Gäste zur Zeremonie in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, darunter auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. In seiner Rede würdigte er die Bedeutung der Erinnerung: „Im Konzentrationslager Flossenbürg seien Menschen als rechtlose Arbeitssklaven missbraucht worden, etwa um Granit für monströse Prachtbauten des NS-Staates zu gewinnen. Es müsse zentrale Aufgabe demokratischer Menschen sein, gegen jede Form der leisesten Wiederholung zu kämpfen, gegen Antisemitismus, Rassismus und Extremismus.“
Aktueller Bezug
Zig verschiedene Landsleute legten im Tal des Todes einen Kranz für die Opfer ihrer Nationen nieder. Bei einer interkulturellen Beisetzung sterblicher Überreste, die bei Bauarbeiten gefunden worden waren, kamen die Gräueltaten der Nazis nochmal besonders in den Sinn. Während der ganzen Veranstaltung immer mit dabei: Die Sorge um die aktuellen politischen Entwicklungen, in der sich Rechtsextremismus wieder verstärkt in den Vordergrund drängt.
Ein Vermächtnis für die kommenden Generationen
Die Gedenkveranstaltung in Flossenbürg war mehr als nur eine Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse vor 80 Jahren. Sie war ein Aufruf, die Vergangenheit nicht zu vergessen und aktiv dafür zu sorgen, dass solche Gräueltaten nie wieder passieren. Der Kampf für ein „Nie wieder“ bleibt auch in den kommenden Jahrzehnten von größter Bedeutung.
(kw)