Amberg ist seit fast 80 Jahren CSU-geführt. Der letzte SPD-Oberbürgermeister in der Vilsstadt war Christian Endemann im Jahr 1946. Auch die SPD-Ergebnisse bei den Amberger Stadtratswahlen sind über die Jahre immer schlechter geworden. Trotzdem sind die Sozialdemokraten gestern Abend voll Zuversicht in den Wahlkampf für die Kommunalwahlen 2026 gestartet und haben ihre Oberbürgermeisterkandidatin nominiert.
„Amberg braucht eine Zeitenwende“
Mit 33 von 37 Stimmen wählten die Mitglieder des SPD-Stadtverbandes Amberg Birgit Fruth zu ihrer Oberbürgermeisterkandidatin. Die 55-jährige Stadträtin und Fraktionsvorsitzende geht damit zum zweiten Mal ins Rennen um das Oberbürgermeisteramt in Amberg. Bei den vergangenen Kommunalwahlen 2020 holte sie 12,7 Prozent der Wählerstimmen. „Da ist noch Luft nach oben“, gibt sie gegenüber OTV zu. „Aber diesmal sind die Weichen ganz andere, weil der Amtsinhaber Michael Cerny nicht mehr antritt.“
Amberg brauche eine Zeitenwende, so Fruth: Stillstand am Bürgerspitalareal, am Zinkl-Areal, bei der Bergwirtschaft: All das seien beschämende Misserfolge unter der jetzigen Stadtführung, beklagt sie. Besonders die Entwicklung der Leopoldkaserne sei ihr wichtig. „Das ist eine riesige Chance für Amberg. Da kann ein ganz neues Stadtviertel entstehen“, betont sie.
SPD-Wahlergebnisse von Wahl zu Wahl verschlechtert
Die SPD hat in der Vergangenheit in Amberg von Wahl zu Wahl schlechtere Ergebnisse eingefahren. Bis 2014 lag sie relativ konstant bei um die 30 Prozent, seitdem ist sie auf zuletzt 13,8 Prozent abgestürzt. Fruth sieht da vor allem die schlechten Umfragewerte für die SPD auf Bundesebene als Grund. Wie die Amberger SPD dagegen steuern kann? „Mit guter und stetiger Präsenz bei den Bürgern“, ist Fruth überzeugt.
Bis jetzt drei Kandidaten im Rennen
Birgit Fruth ist die dritte Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl in Amberg: Neben Stefan Ott für die CSU und Hans-Jürgen Bumes für die Grünen und die Liste Amberg.
(az)