Es ist schon wieder 25 Jahre her, dass der Atommeiler im ukrainischen Tschernobyl nach einer Explosion über weite Teile Europas eine radioaktive Wolke gelegt hatte. Mit fatalen gesundheitlichen Folgen vor allem für die Menschen in der Katastrophenregion.
Eine Ausstellung, die jetzt im Nabburger Gymnasium eröffnet wurde, reflektiert diese Geschehnisse bis in die Gegenwart hinein. Gestaltet ist die Dokumentation von der „Aktion Tschernobyl“, die seit 20 Jahren bereits regelmäßig Hilfslieferungen organisiert, vor allem mit medizinischer Technik.
Die war bitter nötig. Die Ausstattung in den Krankenhäusern überstieg oft die schlimmstens Befürchtungen, es fehlte an allem. Da hat sich inzwischen gerade mit Unterstützung der aus Pfreimd gesteuerten Aktion vieles verbessert. Gerade weil die Organisatoren Wert auf Nachhaltigkeit legen. Der Vorsitzende der Aktion, Dr. Josef Ziegler, weist darauf hin, dass die Organisation auch für Ersatzteile und Wartung aufkommt sowie für die Schulung des Personals.
Für die Hilfsaktion bringen sich die Schüler selbst tatkräftig ein, unterstützen die Organisation jährlich mit einer größeren Spende. Hilfe ist nach wie vor nötig. Bis heute jedenfalls lassen sich Folgeopfer der Katastrophe feststellen. An die 6000 Kinder in der Region sind an Schilddrüsenkrebs erkrankt, die Rate bei Brustkrebs ist deutlich angestiegen, zieht Dr. Ziegler Bilanz. Und viele der seinerzeit direkt am Havariereaktor eingesetzten Soldaten leben längst nicht mehr.
Die Ausstellung ist zugänglich für jedermann und noch zu sehen bis zum 1. April. Als weitere Stationen vorgesehen sind anschließend noch Cham und Weiden. Die genauen Termine werden noch bekanntgegeben.