Eine Studie aus Boston warnt: Wer vor dem 14. Lebensjahr Alkohol trinkt, hat ein deutlich erhöhtes Risiko für spätere Probleme – 46 Prozent der Befragten entwickelten später eine alkoholbezogene Störung.
Trotzdem ist in Deutschland das Konsumieren von Alkohol ab 14 erlaubt – wenn die Eltern dabei sind. Der Fachbegriff: Begleitetes Trinken. Der bayerische Ministerrat will diese Regelung per Bundesratsinitiative kippen. Auch CSU-Landtagsabgeordneter Dr. Harald Schwartz unterstützt den Vorstoß.
Gesellschaftlich akzeptiert, aber umstritten
Im Schnitt beginnen Jugendliche in Deutschland mit 15 Jahren zu trinken – ob in Begleitung oder nicht, ist nicht dargestellt.
Eine Umfrage in Amberg zeigt: Die Bevölkerung ist beim Thema gespalten. Einige sagen: Alkohol ab 14 Jahren ist viel zu früh. Die anderen sagen: Es ist gut, wenn die Eltern eine gewisse Handhabung darüber haben.
Suchtexperte fordert klare Verantwortung
Benjamin Treffert von der Caritas Amberg hält es für fragwürdig, dass Eltern ihren 14-jährigen Kindern Alkoholkonsum erlauben dürfen. Denn: Niemand könne belegen, dass die Eltern auch verantwortungsvoll mit diesem Thema umgehen können. Aktuelle Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums zeigen zudem: Jeder siebte Erwachsene in Deutschland trinkt gesundheitlich riskant.
Die Bundesregierung soll nun die rechtlichen Grundlagen des begleiteten Trinkens überprüfen – und über eine Abschaffung abstimmen.
(kw)