Mo., 22.12.2025 , 15:21 Uhr

Weiden

Champagnerprozess: Betroffene leiden bis heute

Am heutigen 3. Verhandlungstag haben Betroffene vor dem Landgericht ausgesagt, die in der Nacht vom 12. auf den 13. Februar 2022 den vermeintlichen Champagner getrunken hatten. In der Flasche war reines MDMA, das als Basis für die Herstellung von Ecstasy-Tabletten dient.

Nicole Bock berichtete, wie sie die Flüssigkeit geschluckt habe und ihr kurze Zeit später übel wurde und sie sich übergeben musste. Die Ärzte hätten ihr damals gesagt, dass sie nur knapp überlebt habe. Noch heute, so berichtet sie, leide sie sowohl körperlich, als auch psychisch unter den Folgen der Einnahme der Flüssigkeit. Ihr Gesundheitszustand werde sich nicht mehr bessern, so die Auskunft der Ärzte.

Ihren Beruf als Kommunikationscoachin bei Witt in Weiden musste sie aufgeben, weil sie sprachlich dazu nicht mehr in der Lage gewesen sei. Sie habe sich dann auf dem Gebiet der Kosmetik freiberuflich Geld verdient. Dies könne sie aber mittlerweile auch nur noch stundenweise machen, so Bock vor Gericht.

Das Leben von Nicole Bock hat sich damals im Februar 2022 von der einen auf die andere Minute komplett geändert. Sie suche derzeit einen guten Traumatherapeuten, was ihr bis jetzt noch nicht gelungen sei.

Im Laufe des Tages sagten noch weitere Betroffene aus, die damals schwer verletzt wurden, aber überlebten. Alle haben eines gemeinsam: Sie hatten damals einen Freund verloren. Harald Z. verstarb etwa 2 Stunden nach dem Vorfall im Klinikum Weiden gegen 02:18 Uhr an den Folgen der Vergiftung. Dr. Hans-Wolfgang Schnupfhagn vertritt dessen Witwe in der Nebenklage.

Der Prozess wird am 15. Januar fortgesetzt.

(tb)

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