Rechnen, Zeichnen, sich Sätze merken: Karin Clauswitzer testet ihre Gedächtnisleistung. Die 82-Jährige ist in die alte Realschule in Kemnath gekommen, um sich auf Anzeichen einer Demenzerkrankung durchchecken zu lassen. „Ich im Alltag gemerkt, dass ich Schwierigkeiten habe, mir Namen zu merken“, erzählt Clauswitzer. Deswegen hat sie sich entschieden an dem Demenz-Screeningtag teilzunehmen.
Dahinter steht DigiDem: Das Digitale Demenzregister Bayern. Das ist ein Forschungsprojekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Uniklinikums Erlangen, gefördert vom Bayerischen Ministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention. Eine Früherkennung ist für Betroffene und Angehörige wichtig, erklärt Anne Keefer vom Demenzregister – auch wenn Demenz aktuell noch nicht geheilt werden kann.
Anlaufstelle Leben Plus Kemnath
1,8 Millionen Menschen in Deutschland sind aktuell an einer Demenz erkrankt. Laut Bundesbildungsministerium könnten bis 2050 bis zu 2,8 Millionen Menschen betroffen sein. Ein wichtiges Thema also, das Leben Plus, eine Anlaufstelle für Senioren in Kemnath, mit diesem Screening-Tag in den Fokus rücken will. Quartiersmanagerin und Seniorenbeauftragte Stefanie Baier bekommt in ihrer Arbeit immer wieder Fragen zum Thema Demenz. Es sei zwar immer noch ein Tabu-Thema, über das manche ungern reden wollen. Aber: „Viele Senioren beschäftigt das Thema Demenz“, erzählt sie.
Angebot komplett ausgebucht
Die 60 angebotenen Termine an diesem Screeningtag in Kemnath waren komplett ausgebucht, die Warteliste lang. Das Projekt DigiDem plant bereits weitere Termine: Im Rahmen der Bayerischen Demenzwoche vom 19. Bis zum 28. September sind in 50 Orten in ganz Bayern Früherkennungs-Tage geplant, unter anderem in Amberg und Sulzbach-Rosenberg. Alle Veranstaltungen finden Sie unter www.demenzwoche.bayern.de
(az)