Do, 18.03.2021 , 12:11 Uhr

Die Tattoo-Branche in der Coronakrise

In ganz Deutschland haben Tattoo-Studios wieder geöffnet – nur in Bayern nicht. Denn der Freistaat fährt einen Sonderweg.

In der 12. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Freistaats von Anfang März heißt es nämlich: „Dienstleistungen, bei denen eine körperliche Nähe zum Kunden unabdingbar ist, wie zum Beispiel Massagepraxen, Tattoo-Studios oder ähnliche Betriebe sind untersagt.“

Und das, obwohl „körpernahe Dienstleistungen“ seit dem 08. März bundesweit eigentlich wieder erlaubt sind. Betroffene aus der Tattoo-Branche können diese Entscheidung der Bayerischen Regierung nicht nachvollziehen und fühlen sich vergessen.

So auch Michael Lehmeier und Swen Dugajczyk von ‚Borderline Tattoo‘ in Amberg. Seit März vergangenen Jahres haben die beiden Tätowierer bereits sieben Monate geschlossen. Sieben Monate ohne Arbeit, ohne Kunden, ohne Einnahmen. Eine Öffnung – nicht in Sicht.

Auch der Bundesverband Tattoo e.V. kann die Entscheidung der Bayerischen Regierung nicht nachvollziehen. Via Facebook machte der Verband auf die Situation aufmerksam. So heißt es auf der Facebookseite unter anderem: „Uns fehlen die Worte und es tut uns für unsere Kollegen in Bayern sehr leid“.

Zudem ist eine Online-Petition, die sich an den Bayerischen Landtag richtet, ins Leben gerufen worden. Die Initiative stammt von einem Mediziner aus Bayern. Er fordert Gleichberechtigung. Mittlerweile haben mehr als 20.000 Menschen ihre Stimme abgegeben.

Swen und Michael hoffen jedenfalls, dass sich an der jetzigen Situation schnellstmöglich etwas ändert. Denn die beiden brennen darauf, endlich wieder loslegen zu dürfen.

(cg)

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