Do., 20.11.2025 , 17:17 Uhr

Weiden

Drogenhandel hinter Gittern: Prozess um synthetische Cannabinoide gestartet

In Weiden hat der Prozess gegen fünf mutmaßliche Drogenhändler begonnen. Sie sollen sogenanntes Spice-Papier in die Justizvollzugsanstalten Landshut und Hof geschmuggelt und dort verkauft haben. Die Substanz gilt als hochgefährlich und schwer erkennbar.

Im Landgericht Weiden hat der Prozess gegen fünf Angeklagte begonnen, die über Monate hinweg synthetische Drogen in bayerische Gefängnisse geschleust haben sollen. Im Mittelpunkt steht sogenanntes Spice-Papier – äußerlich kaum von normalem Papier zu unterscheiden, tatsächlich aber mit hochwirksamen synthetischen Cannabinoiden getränkt.

Ein System aus Postsendungen und Familienhilfe

Laut Staatsanwaltschaft soll ein 30-jähriger Weidner während seiner Haftzeiten in den JVAs Landshut und Hof einen regen Handel mit Spice-Papier betrieben haben. Die Blätter wurden offenbar von seiner Ehefrau im Internet bestellt, in der Wohnung entgegengenommen und anschließend per Post in die Gefängnisse geschickt. Für ein DIN-A4-Blatt soll der Angeklagte dort zwischen 500 und 1000 Euro kassiert haben.

Unterstützt wurde das Ehepaar laut Anklage von der Schwester des Mannes, deren Freund sowie einem Mitgefangenen, der den Verkauf in Landshut übernahm. Aufgeflogen ist das System, als eine Postsendung mit drei Blättern Spice-Papier beschlagnahmt wurde.

Zum Prozessauftakt führten Richter Peter Wagner und Carolin Ammon ein umfangreiches Rechtsgespräch mit den sechs Verteidigern. Das Ergebnis: Alle fünf Angeklagten legten ein Geständnis ab. Die Strafrahmen variieren für die Beschuldigten. Für den Lebensgefährten der Schwester steht eine Einstellung gegen Geldauflage im Raum, während die bereits Inhaftierten mit mehrjährigen Gesamtfreiheitsstrafen rechnen müssen.

(pg)

Betäubungsmittelprozess Drogenhandel JVA JVA Hof JVA Landshut Landgericht Weiden Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Philipp Gehringer Schmuggel Gefängnis Spice-Papier synthetische Cannabinoide Weiden Oberpfalz

Das könnte Dich auch interessieren

01.12.2025 00:36 Min Drogenhandel im Gefängnis: Landgericht verurteilt Familie 6 Jahre, 4 Monate Haft für Drogenhandel hinter Gittern. Diese Strafe hat das Landgericht Weiden nun einem 30-jährigen Familienvater auferlegt, der in mehreren JVAs mit sogenanntem „Spice-Papier“ gehandelt hat. Das ist herkömmlich aussehendes Papier, das synthetische, Cannabis-ähnliche Stoffe enthält. Ein Mithäftling soll dem 30-jährigen beim Verkauf unterstützt haben. Er bekam 5 Jahre und 6 Monate 12.11.2025 00:39 Min Arzthelfer vergewaltigt 77-jährigen Patienten – Urteil gefallen 4 Jahre 6 Monate – so lautet das Urteil gegen den 24-jährigen Arzthelfer, der sich am Landgericht Weiden wegen der Vergewaltigung eines 77-jährigen Patienten verantworten musste. Vergangene Woche legte der Beschuldigte beim Prozessauftakt bereits ein Geständnis ab, das habe den Prozess stark verkürzt. Die Staatsanwaltschaft forderte ursprünglich 5 Jahre, der Verteidiger Rouven Colbatz 4 Jahre. 16.10.2025 00:33 Min Urteil im Vergewaltigungsprozess gefallen 5 Jahre 3 Monate – so lautet das Urteil gegen den 28-jährigen Mann, der sich am Landgericht Weiden wegen der Vergewaltigung einer 19-Jährigen verantworten musste. In seinem Plädoyer hatte Staatsanwalt Matthias Bauer zuvor 5 Jahre 9 Monate und der Verteidiger des Angeklagten Rouven Colbatz 4 Jahre 9 Monate gefordert. Eine Entziehungskur in einer Spezialklinik sei 26.02.2025 02:45 Min Landgericht: Betrugsprozess startet in Weiden Es war eine dieser zahlreichen Betrugsmaschen, vor denen die Polizei ständig warnt. Im aktuellen Fall des Landgerichts Weiden war es allerdings nicht der Enkeltrick, der verhandelt wird. Es handelt sich auch nicht um getätigte Schockanrufe, die dem Angeklagten vorgeworfen werden. Es war aber eine Betrugsmasche, die ebenfalls häufig zum Einsatz kommt. Der Angeklagte Caner K.