Fr., 16.10.2015 , 12:45 Uhr

Eixendorfer Stausee im Kreuzfeuer

Der Eixendorfer Stausee dient seit langen Jahren als Niedrigwasser- und Hochwasserspeicher. Umweltschützer haben dort eine besondere Muscheldichte festgestellt, unter anderem vier Arten, die unter Naturschutz stehen. Zum Beispiel bietet der See kleinen und großen Teichmuscheln, Mahlermuscheln und abgeplattete Teichmuscheln einen Lebensraum. Doch in den vergangenen Wochen lägen große Teile und Uferlängen trocken und die Muscheln könnten nicht mehr mitwandern, so der Fischereiverein. Die Muscheldichte beträgt nach Einschätzung des Vereins zwischen zehn und 20 Individuen pro Quadratmeter.

Muscheln wandern, wenn sie durch Austrocknung gefährdet werden, in tiefere Wasserbereiche. Laut Fischereiverein schafften das aber tausende von Muscheln in den vergangenen Wochen am Eixendorfer Stausee nicht mehr rechtzeitig. Der Verein appelliert jetzt an das Wasserwirtschaftsamt, ihre Verpflichtung wahrzunehmen und mit der Regelung des Wasserstandes die Situation zu entschärfen.

Dabei könne man auf die Vorschrift im Bewirtschaftungsplan aus dem Jahr 1977 zurückgreifen und hätte hier einen Spielraum, den das Wasserwirtschaftsamt nicht ausnutze, so Michael Throner vom Fischereiverein. Zwischen 0,7 und 1,5 Kubikmeter pro Sekunde Abflussvolumen schreibe dieser vor, um Niedrigwasser der Schwarzach durch Wasserzufluss zu erhöhen.

Das Wasserwirtschaftsamt Weiden wehrt sich gegen die Vorwürfe. Mit der Wasserbewirtung, also die Regelung des Wasserstandes, bewege man sich vollkommen im rechtlichen Rahmen. Man habe sogar 90 Zentimeter höher als den Mindestpegel angestaut, diesen jedoch seit dem Hochwasser im Jahr 2013 wieder zurückgefahren. Das Wasserwirtschaftsamt betreibe keine aktive Absenkung, so Leiter Mathias Rosenmüller. Seit Juli fließe nur 1 Kubikmeter zu, daher falle der Spiegel zwangsläufig.

Der Fischereiverein gibt zu bedenken, dass die Muscheln gute Filtrierer seien und zur Eindämmung der Blaualgen beitrugen. Bedanken möchte sich der Vorsitzende des Fischereivereins bei Helfern des Bundes für Umwelt und Naturschutz und Vogelschutzbund, die beim Einsammeln der Muscheln geholfen haben. (aw)

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