Der Fischzug in Schmidmühlen an Aschermittwoch geht wahrscheinlich auf das 18. Jahrhundert zurück. Schriftlich belegt ist er aber erst nach Ende des 2. Weltkriegs. Heute Nachmittag ab 13 Uhr war es auf alles Fälle wieder soweit. Männer, in Frack gekleidet und mit Zylinder, gehen schweigend und bierernst von Wirtshaus zu Wirthaus. Reden verboten – so will es die Tradition.
Im Wirtshaus dürfen die Männer dann zwar reden, aber nicht singen und pfeifen. DAS kostet 5 Euro. Das einzige erlaubte Essen sind Heringe mit Brot und getrunken wird Bier. Von den Männern mit Frack ist an Aschermittwoch jedenfalls viel Standhaftigkeit gefragt, denn sie steuern eine Wirtschaft nach der anderen an. Um 22 Uhr heute Abend versammeln sich alle beim Kirwabaumloch, um die Prozedur des Geldbeuteleingrabens mitzuerleben. Im Jahr 2013 gab es Anstrengungen, den Fischzug von Schmidmühlen als Unesco Weltkulturerbe eintragen zu lassen. Eine Anstrengung, die allerdings erfolglos blieb.
(tb)