Di., 13.05.2025 , 10:00 Uhr

Schnaittenbach

Füracker informiert sich über Millioneninvestition bei Amberger Kaolinwerken

Millioneninvestition in Schnaittenbach geplant: Die Amberger Kaolinwerke wollen ein neues Werk zur Verarbeitung von Kaolin, Feldspat und Quarz bauen. Finanzminister Albert Füracker hat sich vor Ort ein Bild von den Plänen gemacht.

Bayerns Finanzminister Albert Füracker bekam erst mal Warnjacke und Helm gereicht – denn sein Besuch bei den Amberger Kaolinwerken in Schnaittenbach führte ihn direkt auf das Tagebaugelände. Rund eine Million Tonnen Roherde verarbeiten die Kaolinwerke hier pro Jahr, also so viel wie 170.000 Elefanten. Doch das Werk ist in die Jahre gekommen. Deshalb will das Unternehmen nun 85 Millionen Euro investieren, um ein neues Werk zur Veredelung der Roherde zu bauen. Aus der Roherde gewinnt das Unternehmen hier drei Minerale für die Industrie: Kaolin, Feldspat und Quarz. Diese werden zum Beispiel für Keramik oder Glas gebraucht.

Hohe Energiekosten und Personalmangel

Die Gewinnung und Veredelung ist energieintensiv. Geschäftsführer und Werkleiter beklagen vor Minister Füracker deswegen unter anderem die hohen Energiepreise. Die Unternehmensführung geht davon aus, dass es im Sandwerk noch bis zu 40 Jahre lang Roherde abbauen kann. Ein Problem aber auch hier: Die Generation der Babyboomer geht in Rente. „Wir verlieren in den kommenden Jahren rund 80 Mitarbeiter. Wir brauchen in dem neuen, effizienteren Werk zwar zukünftig weniger Mitarbeiter, aber nicht so viel weniger, wie jetzt in Rente gehen.“, erklärt Geschäftsführer Thomas Perterer. „Wir werden also trotzdem noch Personal einstellen müssen.“

Anwohner beklagen Belastung durch LKW-Verkehr

Die Investition in ein neues Werk bedeutet auch, dass noch mehr LKW durch Schnaittenbach rollen werden. Anwohner fordern deshalb, dass eine neue Zufahrt zu den Kaolinwerken gefunden wird. Das Unternehmen habe Verständnis für diese Beschwerden, erklärt Werkleiter Dr. Matthias Kick. „Wir haben ein externes Ingenieurbüro beauftragt, um alternative Zufahrtsoptionen zu untersuchen.“

Baubeginn 2026

Die Bauarbeiten für das neue Werk sollen voraussichtlich 2026 beginnen und etwa zwei Jahre dauern. Dann soll das Oberpfälzer Kaolin effizienter und kostengünstiger abgebaut werden können.

(az)

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