„Am 7. Juli 2020 beschloss das Bayerische Kabinett neue Strukturen für die Landwirtschaftsverwaltung in Bayern. […] Auch der Standort Nabburg ist betroffen: Nach über 100 Jahren soll dort der Unterricht spätestens in zwei Jahren geschlossen werden. Die SPD-Fraktion im Kreistag des Landkreis Schwandorf kann diese Entscheidung nicht akzeptieren.“
Mit diesen Worten beginnt die schriftliche Resolution zur Schließung der Landwirtschaftsschule in Nabburg – verfasst von der SPD-Kreistagsfraktion. Ob diese verabschiedet werden soll – darüber wurde jetzt im Kreisausschuss abgestimmt. Sieben Mitglieder stimmten dagegen – somit die Mehrheit. Auf dieses Ergebnis der Abstimmung reagiert Peter Wein, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag, schockiert und enttäuscht. Er habe sich mehr vom Landkreis erwartet. Einen schneller und deutlichen Widerspruch gegen die Pläne des Bayerischen Kabinetts habe er von Landkreisseite aus erwartet.
Das stößt bei Landrat Thomas Ebeling auf Unverständnis. In seinen Augen sei die Resolution der SPD sehr plakativ – darüber hinaus ein politisches Manöver. Dem Landrat zufolge dürfe auch nicht vergessen werden, dass im Zuge der Schließung keine Stelle abgebaut werde. Zudem dürfe die Faktenlage nicht außer Acht gelassen werden, so die Mehrheit im Kreisausschuss. Die Ausbildungszahlen in der Oberpfalz seien rückläufig. In den vergangenen zehn Jahren konnte die Schule in Nabburg viermal kein erstes Semester eröffnen. Die durchschnittliche Zahl an Studenten lag innerhalb dieses Zeitraums bei nur 10,9. Damit liegt die Landwirtschaftsschule in Nabburg auf dem drittletzten Platz aller Landwirtschaftsschulen in ganz Bayern.(cg)